Für Erzieherinnen und Erzieher: Welche Kita passt zu mir?
Welche Kita passt zu mir als Erzieherin? Kita ist nicht gleich Kita: Das merken nicht nur Eltern bei der Auswahl, sondern auch Erzieherinnen und Erzieher. Von klassisch konservativ bis ganz alternativ kannst Du bei der Jobsuche auf viele Formen treffen. Im Idealfall hast Du schon während Deiner Ausbildung verschiedene Einrichtungen und Erziehungskonzepte in der Praxis kennen gelernt. Und dann gibt es ja noch die verschiedenen pädagogischen Konzepte! Wenn Du Dir nicht sicher bist, welche Kita zu Dir passt – wir geben Dir einen Überblick.
Wo können Erzieher überall arbeiten?
Erzieher können in den unterschiedlichsten Einrichtungen arbeiten, darunter:
- Krippen: Hier betreuen sie Kinder im Alter von 0-3 Jahren.
- Kindergarten: Hier betreuen sie Kinder im Alter von 3-6 Jahren.
- Schulen: ErzieherInnen können auch in Schulen arbeiten und Kinder im Kindergarten- oder Grundschulalter betreuen.
- Familienzentren: Hier unterstützen und betreuen sie Familien mit kleinen Kindern.
- Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen: Erzieher können auch in Heimen, Pflegefamilien oder Jugendwohnungen arbeiten und dort Kinder und Jugendliche betreuen.
- Behinderteneinrichtungen: Sie können auch in Einrichtungen für Kinder und Erwachsene mit besonderen Bedürfnissen arbeiten.
- Freizeiteinrichtungen: Erzieher können auch in Freizeit- oder Ferienprogrammen arbeiten und Kinder betreuen.
Dies sind nur einige Beispiele für die Arbeitsmöglichkeiten von Erziehern.
Öffentliche Einrichtung oder freie Träger?
Kindergärten in öffentlicher Trägerschaft sind vielerorts Standard. Etwa ein Drittel der deutschen Kindertagesstätten sind der Stadt oder dem Landkreis angegliedert. Für dich als Erzieher bedeutet das in der Regel, dass es feste Personalschlüssel, Gruppengrößen und eine Bezahlung nach Tarif gibt. Manche Städte geben auch ein klares pädagogisches Konzept vor, an das sich alle Einrichtungen halten müssen – andere lassen den Einrichtungen mehr Freiraum bei der Konzeptentwicklung.
Freie Träger machen mit zwei Dritteln den größten Teil der Einrichtungen aus. Sie finanzieren sich in der Regel über Kindergartenbeiträge, Sponsoren, Vereine und Spenden. Die Unterschiede sind hier sehr vielfältig und sollten im Vorfeld genau geprüft werden. Nachfolgend die wichtigsten Beispiele.
Welche Kita passt zu mir? Kirchliche Einrichtungen?
Wer sich mit christlichen Werten identifiziert, ist in einer katholischen oder evangelischen Einrichtung gut aufgehoben. Zwar sind dort in der Regel nicht nur Kinder strenggläubiger Eltern untergebracht, aber alle sind damit einverstanden, dass mit den Kindern gebetet, biblische Geschichten vorgelesen, christliche Lieder gesungen und Kindergottesdienste gefeiert werden. Natürlich haben auch andere Konfessionen, religiös geprägte Stiftungen, Diakonie und Caritas eigene Kindergärten. Wie stark die kirchliche Prägung ist, hängt von der jeweiligen Einrichtung ab.
Montessori, Waldorf und Co?
Einrichtungen wie Waldorf oder Montessori werden oft durch Vereine getragen. Die Mitgliedsbeiträge können sich stark unterscheiden von städtischen und kirchlichen Trägern. Gemeinsam haben sie ihre Ausrichtung nach Konzepten und Schwerpunkten.
Die Waldorf-Pädagogik setzt beispielsweise auf die Nachahmung: Erwachsene – vor allem Eltern und Erzieher – sind Vorbilder. Die Kinder sollen sich entwickeln in einem Umfeld und mit Bezugspersonen, die dementsprechend „nachahmungswürdig“ sind. Kreative Entfaltung, musische Förderung sowie der Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten sind weitere Schwerpunkte. Wenn Dir an der Förderung von eigenständigem Lernen liegt, könnten Montessori-Kindergärten für Dich passend sein. Entsprechend des Leitwortes: „Hilf mir, es selbst zu tun.“
Damit nicht genug, es gibt u.a. noch diese Konzepte:
Freinet-Kindergärten: Die Kinder übernehmen hier die Regie
Reggio-Kindergärten: Die Gemeinschaft vor allem mit den Eltern wird gefördert
Bewegungs-Kindergärten: Hier soll der allgemeinen Bewegungsarmut entgegengewirkt werden
Oder Natur- und Waldkindergarten?
Raus in die Natur – und zwar nicht nur bei Sonnenschein! Regen, Schnee, Hitze, dem können Du und die Kinder mit der richtigen Kleidung trotzen und die Umwelt im Waldkindergarten all ihren Seiten kennenlernen. Als Rückzugsorte gibt es meist nur Bauwagen und Hütten. Immer mehr Eltern wünschen sich dieses Konzept für ihre Kinder, möchtest Du es auch für Deinen Erzieheralltag? Wenn Du die Natur liebst, Wert auf ökologisches Bewusstsein legst und glaubst, dass Kinder sich draußen viel besser bewegen, spielen und lernen können, dann bist Du hier genau richtig.
Werde ich als Erzieherin oder Erzieher in einem Betriebskindergarten glücklich sein?
Wem ein bestimmtes Arbeitsumfeld zusagt, der kann sich zum Beispiel in betriebseigenen Kindergärten, Firmen oder Universitäten umsehen. Vor allem große Konzerne bieten ihren Mitarbeitern damit mehr Flexibilität und familienfreundliches Arbeiten. Dann bist Du zum Beispiel mittendrin im quirligen Campusleben, wenn Du die Kinder von Hochschulmitarbeitern und Studierenden betreust – oder Du hast Deinen Arbeitsplatz in einer schicken Firmenzentrale. Vorteil auch für Erzieherinnen und Erzieher: Wenn es mal Probleme gibt, zum Beispiel ein Kind krank wird, sind die Eltern am Arbeitsplatz nicht weit.
Weitere Besonderheiten von spezifischen Einrichtungen
Die Abgrenzung ist nicht immer einfach, da es viele Mischformen der verschiedenen Konzepte gibt. Hinzu kommen die besonderen Schwerpunkte, die Deine Arbeit stark prägen werden. Bist Du zum Beispiel sprachbegabt, könnte ein mehr- oder fremdsprachiger Kindergarten genau das Richtige für Dich sein. Als Vegetarierin fühlst Du Dich in einer Einrichtung mit vegetarischer oder veganer Kost gut aufgehoben. Brauchst Du Freiräume neben der Arbeit, sind Kindergärten mit Übernachtbetreuung, flexiblen Bring- und Abholzeiten und ohne Ferienschließzeiten vielleicht weniger Dein Fall.
Weißt Du jetzt, welche Kita bzw. welches pädagogische Konzept am besten zu Dir passt? Am Ende zählt jedoch Dein persönlicher Eindruck von der Institution und Deinen Kollegen. Da ist es dann manchmal auch gleich, welche Art von Kita es ist.
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