Die wichtigsten Hitze-Tipps für den Sommer in der Kita

Schweiß lass nach! Bei übermäßiger Hitze gelten Kinder ebenso wie ältere Menschen als besonders gefährdet. Die Kleinen haben eine geringere Hitzetoleranz, denn sie geben mehr Flüssigkeit ab und trocknen schneller aus. Worauf Ihr an den heißen Sommertagen in der Kita achten solltet, erfahrt Ihr bei unseren Hitze-Tipps.

#1 Hitze-Tipp: Die Mittagssonne meiden

Das Befolgen von Hitze-Tipps in der Kita kann extrem wichtig sein. Denn bei hohen Sommertemperaturen gelten Kinder ebenso wie ältere Menschen als besonders gefährdet. Die Kleinen haben eine geringere Hitzetoleranz, weil sie mehr Flüssigkeit abgeben und schneller austrocknen. Worauf Ihr an den heißen Sommertagen in der Kita achten solltet, erfahrt Ihr durch unsere 10 wichtigen Hitze-Tipps. Ganz nach dem Motto: Schweiß lass nach!

#1 Was tun bei Hitzeschlag und Sonnenstich bei Kita-Kindern?

Den wichtigsten Hitze-Tipp nennen wir Euch zuerst: Achtet gut darauf, dass die Kinder keinen Hitzeschlag erleiden! Diese kritische Situation kann eine ernsthafte gesundheitliche Bedrohung für Kinder darstellen, insbesondere während heißer Sommertage.

Es ist entscheidend, die Symptome eines Hitzeschlags rechtzeitig zu erkennen und schnell zu handeln. Dazu zählen:

• starkes Schwitzen
• Kopfschmerzen
• Schwindel
• Übelkeit
• schneller Herzschlag
• Bewusstseinsverlust

Bei diesen Anzeichen ist schnelles Handeln gefragt: Bringt das entsprechende Kind umgehend in einen kühlen und schattigen Bereich und lockert die Kleidung. Versorgt das Kind mit reichlich Wasser, um die Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten. Wenn möglich, verwendet kühle Kompressen oder legt feuchte Tücher auf die Stirn, den Nacken oder die Handgelenke des Kindes, um die Kühlung zu unterstützen.

Halten die Symptome an oder verschlechtern sich sogar (Erbrechen, Atemstörungen), wendet Euch umgehend an einen Arzt bzw. wählt den Notruf.

Leider ist ein Hitzeschlag oft nicht so einfach zu erkennen. Manche Kinder fühlen sich nur erschöpft. Andere wollen nichts mehr essen, die Haut ist trocken und gerötet. Dann steigt die Körpertemperatur. Da die Schädeldecke von Kleinkindern noch dünn ist, besteht das Risiko, dass ihre Köpfe überhitzen. Kopfbedeckungen sind daher ein Muss!

Was ist der Unterschied zwischen Hitzeschlag und Sonnenstich?

Hitzeschlag und Sonnenstich sind beides Hitzeerkrankungen, aber es gibt wichtige Unterschiede zwischen ihnen. Ein Hitzeschlag tritt auf, wenn der Körper aufgrund längerer Exposition gegenüber extremer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit überhitzt. Die Körpertemperatur steigt stark an und kann lebensbedrohlich sein.

Ein Sonnenstich hingegen entsteht durch übermäßige Sonneneinstrahlung auf den Kopf. Die Symptome eines Sonnenstichs sind ähnlich wie beim Hitzeschlag, nämlich: Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und manchmal auch Verwirrung. Egal ob Hitzeschlag oder Sonnenstich – sofortige Aufmerksamkeit und eventuell medizinische Hilfe sind nötig.

Haltet Euch an die folgenden Hitze-Tipps, um Hitzeschlag und Sonnenstich bei Kindern zu vermeiden.

#2 Hitze-Tipp: Die Mittagssonne meiden

Im Süden Europas ist es ganz normal und auch für deutsche Sommer eine gute Idee: Haltet Siesta! In der Zeit von 11 bis 15 Uhr knallt die Sommersonne besonders unerbittlich. Die Mittagszeit kann für Kinder ein erhöhtes Risiko für Sonnenbrand und Überhitzung bedeuten. Die UV-Strahlen sind dann besonders stark. Die zarte Haut von Kindern ist empfindlicher als die von Erwachsenen und daher anfälliger für Sonnenschäden.

Deshalb geht an besonders heißen Tagen mit den Kindern direkt morgens in den Außenbereich und dann erst wieder am Nachmittag. Lasst in dieser Zeit auch die Rollläden (zumindest ein Stück weit) unten, damit die Innenräume angenehm kühl bleiben.

#3 Hitze-Tipp: Schatten suchen

Steht die Sonne hoch am Himmel, ist es wichtig, einen schattigen Rückzugsort zu haben, um sich vor der intensiven Hitze zu schützen. Bäume sind schöne und natürliche Schattenspender, doch nicht in jeder Einrichtung in ausreichender Anzahl vorhanden. Wenn es im Außenbereich nicht genug Schatten durch Bäume oder Gebäude gibt, hisst die Segel! Viele Kitas haben sie schon, viele aber auch nicht. Wir reden hier von Sonnensegeln, die das ganze Jahr über den Spiel- und Aufenthaltsbereich vor zu viel Sonne schützen. Diese gibt es schon recht günstig, je nachdem, wie groß sie sein sollen. Meistens werden die Sonnensegel fixiert, damit sie durchgängig eine bestimmte Stelle beschatten.

Flexibler sind Sonnenschirme, die je nach Bedarf schnell umgestellt werden können – beispielsweise, wenn die Sonne wandert. Allerdings spenden Sonnenschirme nur für einen kleineren Bereich Schatten. Sonnensegel können höher angebracht werden und deshalb eine größere Fläche beschatten. Entscheidet Euch für die individuell passende Variante für Eure Ansprüche.

#4 Hitze-Tipp: Trinken, trinken und noch mehr trinken

Gerade während des freien Spiels merken viele Kinder gar nicht, dass sie durstig sind. Deshalb müsst Ihr die Kids an heißen Tagen wiederholt zum Trinken auffordern. Idealerweise sollten es 2 Liter am Tag sein – eventuell mehr, wenn die Kinder sehr aktiv sind. Die 1. Wahl sind Wasser und ungesüßter Tee. Am besten sorgt Ihr direkt beim Frühstück und anderen Mahlzeiten dafür, dass die Kinder ausreichend Flüssigkeit aufnehmen. Auch beim Spielen im Außenbereich sollten die Kinder Ihre Flaschen gut erreichbar deponieren, damit sie regelmäßig trinken.

Bei hohen Temperaturen und vermehrtem Schwitzen besteht ein erhöhtes Risiko für Dehydration. Kinder sind besonders anfällig, da ihre Körper kleiner sind und schneller austrocknen.

Eine Dehydration lässt sich an folgenden Merkmalen erkennen:

1. Trockener Mund und Durst: Wenn das Kind häufig nach Wasser fragt oder über einen trockenen Mund klagt, kann dies ein Hinweis auf Dehydration sein.
2. Wenig oder kein Urin: Achtet darauf, wie oft die Kinder zur Toilette gehen. Wenn sie gar nicht müssen, sollten sie mehr trinken. Bei Dehydration kann die Urinproduktion verringert sein, es kommt gar nichts oder der Urin wirkt dunkler und konzentrierter. Auch sehr fester Stuhl und Verstopfung können auf Dehydration hinweisen.
3. Müdigkeit und Reizbarkeit: Dehydrierte Kinder können sich müde und schlapp fühlen. Sie sind mitunter auch launisch, gereizt oder ungewöhnlich lethargisch.
4. Trockene Haut und wenige Tränen: Bei Dehydration kommt es manchmal vor, dass die Haut des Kindes trocken und schuppig wirkt. Weint das Kind, produziert es eventuell weniger Tränen.
5. Kopfschmerzen und Schwindel: Kinder, die dehydriert sind, können häufiger über Kopfschmerzen oder Schwindel klagen.

Halten die Symptome an, obwohl das Kind reichlich Flüssigkeit bekommen hat, solltet Ihr medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

#5 Hitze-Tipp: Das richtige Essen für heiße Tage

Sprecht mit Koch oder Essenslieferant ab, dass es im Sommer leichteres, erfrischenderes Mittagessen geben soll. Schwer verdauliche Speisen sind in dieser Zeit eher etwas für morgens und abends, weil sie den Kreislauf stärker belasten.

Wichtig ist es, die Mahlzeiten in kleinere Portionen aufzuteilen und häufiger zu essen, um den Stoffwechsel nicht zu belasten. Oft wollen die Kinder bei heißen Temperaturen jedoch von sich aus bereits nicht ganz so große Portionen zu sich nehmen.

Gerade in den Sommermonaten gibt es eine herrliche Vielfalt an Obst, das die Kinder lieben. Setzt vor allem auf Früchte und auch Gemüsesorten, die einen hohen Wasseranteil haben und Mineralstoffe liefern, wie die folgenden Lebensmittel:

• Wassermelone
• Nektarine
• Pfirsich
• Apfel
• Orange
• Erdbeere
• Birne
• Gurke
• Tomate

Natürlich sind die Kleinen im Sommer besonders versessen auf Eis. Gebt jedoch lieber Sorbet mit weniger Kalorien oder Smoothies aus frischen Früchten als Milcheis. Eine gute Alternative sind zudem Joghurt- und Quarkspeisen mit Früchten und etwas Honig zum Süßen.

#6 Hitze-Tipp: Spaß mit dem kühlen Nass

Heiße Tage sind wie gemacht für Spiele mit Wasser. Verdunstet das Wasser auf der Haut, wird diese abgekühlt. Wassertisch, Wasserstraße oder Plantschbecken sind wichtige Utensilien für den Außenbereich Eures Kindergartens. Aber auch mit Wasserfeinzerstäubern könnt Ihr die Kids kühlen oder die Minis kriegen einen feuchten Waschlappen zum Spielen in die Hand gedrückt.

Viele abwechslungsreiche Wasserspiel-Ideen haben wir in diesem Artikel für Euch zusammengestellt.

Seid Ihr für einen Spaziergang unterwegs, sind Brunnen für die Kleinen verlockend. Achtet jedoch darauf, dass die Kinder das Wasser unter keinen Umständen trinken und sich nach dem Reingreifen besonders gründlich die Hände waschen. Im Brunnenwasser sind oft viele Keime und Schadstoffe, da es nicht regelmäßig gereinigt bzw. gewechselt wird.

#7 Hitze-Tipp: Es muss nicht immer Sonne sein

Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und eigentlich wollen alle raus. Wenn es aber zu heiß ist, fühlt sich keiner mehr wohl im Außenbereich – auch nicht die Erzieher. Macht also genügend Wärme-Pausen und geht nicht den kompletten Tag raus. Wie wäre es mit einem tollen Spiel in der Kita – zumindest während der extremen Mittagshitze? Baut ein paar Höhlen aus Decken, Stühlen oder Kartons. Und dann dürfen sich alle verstecken und einer muss suchen. Das macht sogar den Kleinsten Spaß und kühl ist es obendrein.

Auch Verkleidungsspiele, Basteln oder Geschichten vorlesen sind gute Aktivitäten, um Euch allen in der Mittagszeit eine Verschnaufpause von der Hitze zu gönnen.

#8 Hitze-Tipp: Raus in den Wald

Habt Ihr gewusst, dass die Höchsttemperaturen im Wald im Durchschnitt um 4 Grad niedriger sind als im Freien – zum Teil sogar bis zu 10 Grad? Wälder funktionieren wie natürliche Klimaanlagen. Das Wasser verdunstet und kühlt die Umgebung. Außerdem bilden die Blätter und Äste eine wärmedämmende Schicht über dem Wald und spenden ausreichend Schatten für einen schönen Spaziergang.

Die Kinder können in den Wäldern herumlaufen und die Natur erkunden, während sie gleichzeitig von der natürlichen Kühle profitieren. Darüber hinaus ist die Luftqualität im Wald oft besser, da die Bäume Sauerstoff produzieren und Schadstoffe filtern.

Überlegt Euch kreative Spiele, Picknicks oder widmet Euch Naturbeobachtungen. Denkt unbedingt an ausreichend Getränke für solche sommerlichen Ausflüge.

#9 Hitze-Tipp: Sonnencreme schützt vor der Sonne

Der Schutz vor schädlichen UV-Strahlen ist für Kinder besonders wichtig, da ihre Haut empfindlicher ist als die von Erwachsenen. Wichtig: Oft werden die Kinder morgens in die Kita gebracht und man weiß nicht, ob sie bereits mit Sonnencreme eingerieben wurden. Leider wissen das die Kinder selbst oft nicht. Erinnert per E-Mail oder Elternbrief die Erziehungsberechtigten zum Sommeranfang unbedingt ans Eincremen.

Die Ganztages-Kinder sollten nachmittags unbedingt erneut eingecremt werden, da der Schutz der Sonnencreme nicht den ganzen Tag über anhält.

Da Kinderhaut empfindlich ist, vertragen nicht alle Kinder die gleichen Produkte. In jedem Fall solltet Ihr in der Einrichtung nur Produkte speziell für Kinder oder für empfindliche Haut verwenden. Braucht ein Kind eine bestimmte Marke, sollten Euch die Eltern darüber informieren bzw. Euch diese bestimmte Sonnencreme zur Verfügung stellen.

Wenn die Eltern eigene Sonnencreme in die Kita mitbringen, stellt sicher, dass diese einen guten UV-Schutz bietet. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt einen Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30. Hier erfahrt Ihr mehr dazu.

#10 Öfter mal Pausen einschieben

Plant nicht nur zur heißen Mittagszeit kleine (Sonnen-)Pausen ein. Die Hitze führt schneller zur Überanstrengung und Erschöpfung – manchmal, ohne dass die Kinder es direkt merken.

Die Kinder können dazu angeleitet werden, in schattigen Bereichen auszuruhen oder ihr verzieht Euch zwischendrin in den Innenbereich. Das ist genau der richtige Moment, um Wasser zu trinken, einen Früchtesnack zu essen und die Körpertemperatur der Kleinen dadurch wieder zu senken.

Übrigens gilt: Sobald die Raumtemperaturen in der Einrichtung mehr als 30 Grad betragen, muss der Träger geeignete Maßnahmen ergreifen, um dem nachhaltig entgegenzuwirken. Es muss entweder für bessere Beschattung gesorgt, Ventilatoren oder Klimageräte angeschafft werden.

Weitere Hitze-Tipps für den Sommer

• Lüftet nur frühmorgens
• Denkt an die Mützen- und Kappenpflicht im Außenbereich
• Sensibilisiert die Eltern, den Kids luftige, helle Sommerkleidung anzuziehen

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