Krankheiten: Ringelröteln in der Kita
Welche Rolle spielen Ringelröteln in der Kita und wie unterscheiden sie sich von normalen Röteln? Diese und weitere Fragen beantworten wir Euch in unserem Artikel rund um die Kinderkrankheit.
Was sind Ringelröteln?
Spricht man von Ringelröteln, ist damit eine Infektionskrankheit gemeint, welche durch das Paravirus B19 ausgelöst wird. Hier liegt auch der Unterschied von Ringelröteln zu Röteln: Diese werden nämlich von anderen Viren ausgelöst und haben bis auf den Namen nichts mit Ringelröteln gemeinsam.
Krankheitsverlauf einer Ringelröteln-Infektion
Hat man sich mit Ringelröteln angesteckt, verläuft die Krankheit häufig völlig unbemerkt. Die betroffenen Personen haben oft keine Symptome oder weisen Krankheitsanzeichen auf, die an einen grippalen Infekt erinnern. Typisch sind Fieber, Schwellungen der Lymphknoten, Kopfschmerzen und Unwohlsein. Charakteristisch für Ringelröteln ist der Hautausschlag, welcher sich circa 1 bis 2 Wochen nach der Ansteckung bildet.
Zuerst entwickeln sich großfleckige, schmetterlingsförmige Rötungen auf den Wangen. In den nächsten 2 Tagen wandern diese Flecken zu den Schultern, Oberarmen, Gesäß und Oberschenkeln. Die Form ändert sich zu einer Art Girlande oder eben Ringelform. Diese ringelförmigen Flecken geben der Krankheit ihren Namen. Während sich der Ausschlag nun über den gesamten Oberkörper erstreckt, beklagen die wenigsten Betroffenen einen Juckreiz – die Rede ist viel eher von einem Spannungsgefühl.
Nach 7 bis 10 Tagen verblasst der Ausschlag dann langsam, kann jedoch bei Sonneneinstrahlung oder Stress in den Folgetagen noch einmal deutlicher „aufblühen“.
Als Folge der Infektion treten bei Erwachsenen (vor allem bei Frauen) eher Gelenkschmerzen und keine Hautrötungen auf, die sich in der Regel schnell von selbst wieder bessern.
Grundsätzlich sind Ringelröteln harmlos, nur Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem müssen schwere Krankheitsverläufe fürchten.
Wie werden Ringelröteln in der Kita übertragen?
Zur Ansteckung mit Ringelröteln kommt es dann, wenn ausreichend Viren aufgenommen werden.
Insgesamt sind drei mögliche Wege der Übertragung bekannt:
1. Von Kind zu Kind
Wie viele andere Krankheiten auch, werden die Erreger per Tröpfcheninfektion an andere weitergegeben. Darunter versteht sich die Übertragung der Viren über feinste Speicheltröpfchen, die beim Sprechen, Niesen oder Husten ausgestoßen werden. Aber auch über Berührungen können die Erreger weitergegeben werden – wenn ein Erkrankter beispielsweise in die Hand hustet und diese Hand einem Gesunden zur Begrüßung gibt. Von der Hand gelangen die Viren dann schnell in Augen, Mund oder Nase der gesunden Person.
Besonders vorsichtig sollten sich Schwangere verhalten. Denn sie können die Erreger an ihr ungeborenes Kind weitergeben, wodurch dieses gefährdet wäre. Es empfiehlt sich eine Immunschutzprüfung zu Beginn der Schwangerschaft, denn die Mutter muss nicht zwangsläufig Krankheitszeichen aufweisen, um die Erkrankung weiterzugeben.
2. Über verunreinigte Gegenstände
Die Erreger lassen sich nicht nur über Berührungen von Mensch zu Mensch, sondern auch über Gegenstände weitergeben. So halten sich die Viren besonders hartnäckig auf Oberflächen von Türklinken, Spielzeug, Trinkgläsern etc., worüber sie von Menschen aufgenommen werden und zu einer Ansteckung führen können.
3. Über verunreinigte Blutkonserven
In den seltensten Fällen kann eine Übertragung durch eine verunreinigte, also mit Viren befallene, Blutkonserve möglich sein.
Wieso sind Ringelröteln in Kitas immer wieder Thema?
Das liegt daran, dass vor allem Kleinkinder viele Dinge mit ihren Händen und mit dem Mund erkunden. Auf diesem Weg übertragen sich die Erreger von dem einen Kind sehr schnell auf viele andere. Schließlich können die ErzieherInnen nicht jedes Spielzeug und jedes Waschbecken direkt nach der Benutzung desinfizieren. Vor allem im Spätwinter bis Frühsommer häufen sich in Schulen und Kitas die Krankheitsfälle. Da in dieser Zeit auch andere Kinderkrankheiten „Hochsaison“ haben, sollte dann besonders gut auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen geachtet werden.
Aber an dieser Stelle eine gute Nachricht: Wer einmal an Ringelröteln erkrankt ist, ist sein weiteres Leben lang immun. Man kann also kein zweites Mal an Ringelröteln erkranken.
Was muss man bei einer Infektion mit Ringelröteln beachten?
- Erst einmal: Eine Behandlung der Beschwerden ist in aller Regel nicht erforderlich. Da der Hautausschlag keinen Juckreiz, sondern eher ein Spannungsgefühl auslöst, müssen Erkrankte keine Medikamente einnehmen.
- Betroffene sollen allerdings Bettruhe einhalten, zumindest solange Fieber und Gelenkschmerzen anhalten. Bei höherem Fieber können fiebersenkende Medikamente eingenommen werden.
- Sollte die Haut schuppen, wenn der Ausschlag abheilt, können Eltern die Kinder mit Hauptpflegeprodukten eincremen.
- Hatten Schwangere Kontakt mit einer an Ringelröteln erkrankten Person, sollten sie umgehend einen Termin bei Haus- und/oder FrauenärztInnen vereinbaren.
- Auch sollten Schwangere bis zur einschließlich 20. Schwangerschaftswoche beruflich nicht in Kitas arbeiten. Die meisten lassen sich in der Schwangerschaft komplett freistellen.
- Kitas müssen von den Eltern über die Infektion des Kindes informiert werden.
- Das Personal der Kita sollte über die möglichen Gefährdungen von Ringelröteln Bescheid wissen.
Wie kann man sich vor einer Ringelröteln-Infektion schützen?
Hier macht sich ein weiterer Unterschied zwischen Röteln und Ringelröteln deutlich: die Impfung. Während man einer Infektion mit Röteln durch eine Impfung vorbeugen kann, gibt es gegen Ringelröteln keinen Impfstoff. Um das Risiko einer Übertragung zu senken, können allerdings die allgemeinen Hygiene-Maßnahmen strenger beachtet werden.
Worauf sollte in Sachen Hygiene besonders geachtet werden?
- Ganz klar: Der Kontakt zu infizierten Menschen sollte gemieden werden.
- Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife hilft dabei, einer Infektion vorzubeugen.
- Nicht mit ungewaschenen Händen ins Gesicht fassen und die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen berühren.
- Schwangere halten sich während einer bekannten Infektion von allen Erkrankten und auch der Kita fern.
- Wenn beruflicher oder familiärer Kontakt mit Kindern besteht, sollte man stets eine Immunschutzprüfung gegen Ringelröteln bei HausärztInnen durchführen lassen. Dies gilt vor allem in der Schwangerschaft.
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