Kita-Leitung – hast Du das Zeug dazu?
Wenn der nächste Karriereschritt ansteht, heißt es für einige Erzieher*innen: sich als Kita-Leitung bewerben. Doch Erfahrung im Erzieher-Beruf allein reicht nicht aus. Arbeitgeber erwarten von einer Leitung zwar nicht unbedingt eine Weiterbildung – doch fachliche Qualifizierung und persönliche Hintergründe müssen stimmen. Finde heraus, ob Du als Kita-Leitung bestehen kannst.
Was muss Du als Kita-Leitung können?
Die meisten Kita-Leitungen waren früher selbst „normale Erzieher“. Es gibt keine einheitlichen Standards, deshalb unterscheiden sich die Anforderungen bei den Stellenausschreibungen auch, wie ein Blick auf unsere Jobbörse zeigt: Kita-Leitungs-Jobs auf Kita-Jobs.com.
Als Kita-Leitung übernimmst Du eine Führungsrolle und Schlüsselfunktion im Kita-Betrieb. An Dir liegt es, das pädagogische Konzept und die Qualität der Einrichtung zu sichern und weiter zu verbessern. Du vermittelst zwischen Träger, Mitarbeitern sowie Eltern und denkst dabei gleichzeitig an das Wohl der Kids. Du solltest den Überblick behalten können, selbstbewusst auftreten, kontaktfreudig sein und die Bereitschaft mitbringen, Dich ständig weiterzuentwickeln.
Konkrete Aufgaben einer Kita-Leitung
- Organisationsentwicklung
- Buchführung und Verwaltung
- Personalführung, -entwicklung und -planung
- Neueinstellung und Einarbeitung
- Bildungspläne
- Konfliktmediation
- Gruppendienst
- Zusammenarbeit mit Träger
- Kontakt zu Eltern und Elternbeirat
- Kontakt zu anderen Einrichtungen und Ämtern
- Kontakt zu Kooperationspartnern, Spendern etc.
- Teilnahme an fachlichen Diskursen
- Öffentlichkeitsarbeit
- und vieles mehr…
Was macht so eine Kita-Leitung noch?
Je nach Träger kannst Du die Einrichtung durchaus nach Deinen Vorstellungen formen. Du kannst zum Beispiel die Arbeit mit den Eltern vertiefen durch regelmäßige Elternbriefe, Bastelnachmittage und mehr gemeinsame Veranstaltungen. Auch neue Integrations-Konzepte könntest Du zu Deinem Schwerpunkt machen. Dafür braucht es eine hohe Motivation und Eigeninitiative. In jedem Fall ist es notwendig, dass Du als Kita-Leitung stets Prioritäten setzt und Dein Zeitmanagement im Griff hast.
Soziale Kompetenzen sind als Kita-Leitung gefragt
Im Umgang mit den Kids beweisen erfahrene Erzieher viel Menschenkenntnis – aber wie steht es bei Erwachsenen? Neben der professionellen Distanz sind Empathie und Reflexion entscheidend. Die Mitarbeiter müssen ebenso ernst genommen werden wie die Kinder und Eltern, sie brauchen regelmäßige Motivation und klare Führung.
Als Kita-Leitung musst Du neue Mitarbeiter sorgfältig auswählen und für eine perfekte Einarbeitung sorgen. Dabei darfst Du sie am Anfang nicht gleich überfordern – denn: Wenn einer Deiner Mitarbeiter beispielsweise die Aufsichtspflicht verletzt, kann es auf Dich und Deine Einschätzung zurückfallen. Wenn Du von Pflichtverletzungen erfährst, musst Du in der Lage sein, resolut einzugreifen.
Das bedeutet sehr viel Verantwortung und vor allem Durchsetzungsvermögen. Du darfst Dich nicht davor scheuen, auch mal unbeliebte Entscheidungen zu treffen, Mitarbeiter zurechtzuweisen und ihnen eventuell sogar zu kündigen.
Nachteile der Arbeit als Kita-Leitung
Für die Studie „Kita-Leitung als Schlüsselposition – Erfahrungen und Orientierungen von Leitungskräften in Kindertageseinrichtungen“ der Bertelsmann Stiftung von 2016 schilderten Kita-Leitungen in Gesprächsrunden auch die Nachteile ihrer Position. Viele sprachen von hohen Belastungen, vor allem wenn die Leitung gleichzeitig noch als Erzieherin in der Einrichtung arbeitet – also offiziell für die Leitungsaufgaben nur teilweise freigestellt ist. Das Feld der Aufgaben sei sehr komplex, die Erwartungen an die Kita-Leitung hoch, der Handlungsrahmen und die Realisierungsmöglichkeiten stark eingegrenzt. Überstunden scheinen keine Ausnahme zu sein bei dieser Position zwischen Seelentröster und Top-Manager.
Wie werde ich Kita-Leitung? Die Weiterbildung zur Kita-Leitung
Laut Ländermonitor 2016 verfügen deutschlandweit nur 23 % der Kita-Leitungskräfte im Solo- und 11 % im Kombi-Leitungsprofil über einen Hochschulabschluss. Falls Du meinst, Dir fehlte es noch an Kompetenzen für den Einstieg als Leitung kann eine berufsbegleitende Weiterbildung eine gute Möglichkeit sein, um dieses Defizit auszugleichen. Viele machen einen sogenannten „Fachwirt“ als Zusatzqualifikation. Zahlreiche Anbieter verschaffen Dir die nötigen Kenntnisse u.a. in den Bereichen Personalentwicklung, Rechnungswesen, Vertragsrecht, Arbeitsrecht und Qualitätsmanagement.
Unser Tipp: Du möchtest Kita-Leitung werden? Dann musst Du zwei Sachen machen:
- dem Träger oder der Leitung davon erzählen
- Weiterbildungen als Kita-Leitung absolvieren
Warum? Wenn Dein Träger oder Deine Vorgesetzten nicht wissen, dass Du Kita-Leitung werden möchtest, können sie das auch nicht berücksichtigen. Plötzlich wird jemand anderes Kita-Leitung oder stellvertretende Kita-Leitung und bist sauer, weil Du nicht gefragt wurdest. Aber Deine Vorgesetzten wussten gar nicht, dass Du überhaupt die Ambitionen dafür hast. Deswegen: Sprech darüber, auch wenn andere Kolleginnen das vielleicht nicht so gut finden könnten!
Aber auch Weiterbildungen sind wichtig. Viele Kita-Leitungen werden nur an erfahrene Kita-Leitungen vergeben. Deswegen Weiterbildungen hierfür absolvieren und schauen, dass man vielleicht als stellvertretende Kita-Leitung bereits Erfahrung sammeln kann. Das hilft auf jeden Fall weiter.
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