Ostereiersuche mit Hindernissen – Alltagsanekdote Teil 4

Heute ist ein besonderer Tag in der Kita.

Die große Ostereiersuche findet statt. Da freuen sich natürlich alle!

Es ist nämlich nicht nur eine große Freude den Kindern beim Suchen der Eier zuzuschauen – nein, nein! Es macht ebenso viel Spaß die Eier zuvor zu verstecken, um dann zu hoffen, dass alle wieder gefunden werden.

Werden nicht alle gefunden, wird es nämlich spannend, denn dann heißt es: sich an die eigenen noch so gut gewählten Verstecke zu erinnern. Höchstleistung für den Kopf.

An diesem Morgen startet also das gesamte Team 30 Minuten früher als gewöhnlich. Die Stimmung ist nicht so locker, wie man jetzt vielleicht vermutet. Denn die Kinder kommen an diesem Tag immer mit einer solchen Freude in den Augen in die Kita, dass wir versuchen den Osterhasenjob so perfekt wie nur möglich zu machen.

So sieht man plötzlich 10 erwachsene Erzieher*innen, die wie Kinder durch den Garten der Kita springen, um sich beim Eierverstecken gegenseitig zu übertrumpfen. Nach kurzer Zeit ist der Spaß auch schon vollbracht und 200 Eier sind präzise im Garten der Kita platziert.

Wenige Minuten später kommen dann auch schon die ersten Kinder und wenn alle da sind, geht es nach einem schönen Oster-Stuhlkreis direkt ans große Suchen.

In diesem Jahr meint es das Wetter wahnsinnig gut mit uns. Es ist ein strahlend schöner Frühlingstag.

An diesen schönen Frühlingstagen gibt es nur ein Problem:

Kinder im Kita-Alter kennen keinen Frühling. Auch wenn Jahr für Jahr und Monat für Monat die vier Jahreszeiten durchgekaut werden, kennen die Kinder keinen Frühling. Sie kennen übrigens auch keinen Herbst, aber das ist eine andere Geschichte.

Kinder kennen nur Sommer und Winter. Punkt. Kalt = Winter, warm = Sommer. Was ist also die logische Konsequenz aus diesem strahlend schönen Frühlingstag? Genau: Sommer.

Als wir also zur großen Eiersuche nach draußen wollen, warten noch so einige Hindernisse und Diskussionen auf uns. Ich zähle mal die typischen Fragen auf:

  • „Können wir ohne Jacke?“
  • „Darf ich mit T-Shirt?“
  • „Kann ich barfuß?“
  • „Können wir heute draußen essen?“

Und dann natürlich DIE Frage schlechthin an einem der ersten Frühlingstage des Jahres, wohlbemerkt mit einer Nachttemperatur von -5 Grad Celsius: „Können wir heute den Pool aufbauen? Biiiiitteeeee!“

Nun ja… Nach vielem Erklären und kleinen Exkursen zum Thema Jahreszeiten (die Kinder tun so, als hätten sie noch nie etwas darüber gehört), kommen wir irgendwann alle nach draußen. Na klar, der ein oder andere muss doch nochmal wieder kurz rein, um sich einen Pulli, eine Jacke, Socken, oder Schuhe anzuziehen, aber am Ende stehen wir da. Bereit und aufgeregt. Die Eiersuche kann starten: „Los geht’s!“

50 Kinder, bewaffnet mit 50 kleinen selbstgebastelten Osterkörbchen rennen wild durcheinander. Es hat ein bisschen was von einem Ameisenhaufen. Und die kleinen Ameisen sind unfassbar fleißig, sie rennen, toben, sammeln, suchen, schreien und im Endeffekt freuen sich alle riesig.

Wir freuen uns auch den Kindern bei dem Treiben zu zusehen. Und nach nur 20 Minuten ist der ganze Zauber des Suchens auch schon vorbei.

Denken wir…

Alle Kinder legen ihre gesammelten Eier in einen großen Korb und das Zählen beginnt. Und bei 200 Eiern ist es ein langes Zählen.

…196,197,198,199… Ende!

199? Da fehlt eins. Genau eins. Mist.

Wir zählen nochmal: …196, 197,198,199… Ende.

Oh, das ist wirklich Mist. Da hilft nur eins: Das letzte Ei muss gefunden werden.

Die Erwachsenen schicken also die 50 Kinder wieder zurück an die Suche.

50 Kinder suchen ein Ei. Und 50 Kinder sind nach 45 Minuten noch nicht fündig geworden. 10 Erwachsene stehen drum herum und jeder geht im Kopf all seine Verstecke durch. Wer mag der Held gewesen sein, der dieses eine Ei so gut versteckt hat?

Weitere 20 Minuten suchen 10 Erwachsene und 50 Kinder spielen. Bei genauerem Betrachten fällt auf, dass Jacken mittlerweile vollends verbannt wurden, 10 Kinder lediglich in T-Shirt bekleidet herumtoben und 7 Kinder keine Schuhe anhaben. 2 Kinder haben das Planschbecken aus dem Schuppen angeschleppt und versuchen verzweifelt es mit dem Mund aufzupusten. Die Erwachsenen bemerken davon jedoch nichts. Viel zu wichtig scheint jetzt die Suche, nach dem verlorenen Ei.

Weitere 30 Minuten später erklärt die Leitung des Erwachsenen-Ameisenhaufens zur Empörung Aller: „Schluss jetzt! Wir geben auf!“

Die nächsten Minuten werden damit verbracht die Kinder wieder zu bekleiden, Planschbecken und Wasserschläuche zu verräumen und weitere Vorträge zum Thema: „Frühling ist nicht Sommer“ zu halten.

Auch wenn es gilt das Thema abzuschließen, denken die Erwachsenen noch lange über dieses eine Ei nach. Und von Zeit zu Zeit erwischt man die Garten-Aufsicht noch Wochen später doch wieder dabei, wie sie in einer ruhigen Minute heimlich nach dem Ei sucht. Vergebens.

4 Monate später sind jedoch Putztage.10 Erwachsene machen sich 2 volle Tage daran die ganze Kita blitzeblank zu putzen.

Und während einer so die Heizung des Gruppenraumes schrubbt, entdeckt er eingeklemmt zwischen zwei Rohren: DAS EI!

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Von Manuela

Manuela kann als Erzieherin sehr gut mit Kindern, aber auch mit Texten.

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