Kranke Kinder in der Kita
Wer kennt das nicht: Sobald ein Kind in der Kita krank wird, folgen schnell die nächsten. Ob Hand-Mund-Fuß, Bronchitis, Bindehautentzündung, Magen-Darm-Infekt, Scharlach oder Läuse – so mancher Erzieher sitzt am Ende der Woche fast allein in seiner Gruppe. Schlimmer noch: Wenn die Kinder die Krankheiten überstanden haben, stecken sich die Erzieher an. Das Krankheitsproblem kann sich über Wochen, manchmal sogar Monate hinziehen. Manche Kita bekommt die Situation erst nach einer Unterbrechung durch die Ferien wieder in den Griff.
Welche Krankheiten können in der Kita auftreten?
In Krippen und Kindergärten können Kinder häufig ansteckende Krankheiten wie Erkältungen, Grippe, Magen-Darm-Infektionen, Ohrenentzündungen, Masern, Windpocken, Röteln oder auch Scharlach bekommen. Es ist wichtig, dass Eltern und Erzieherinnen und Erzieher entsprechende Hygienemaßnahmen befolgen, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden.
Was tun, wenn ein Kind in der Kita krank ist?
Grundsätzlich muss natürlich jeder Erzieher selbst entscheiden, was zu tun ist, wenn ein Kind Anzeichen einer Krankheit zeigt. Bei einer kleinen Schnupfennase wird wohl niemand sofort die Eltern anrufen und das Kind abholen lassen. Aber auch ein harmloser grippaler Infekt ist kein Grund zum Scherzen, schließlich sollen die anderen Kinder nicht angesteckt werden. Außerdem braucht das kranke Kind mehr Zuwendung und Ruhe, um wieder gesund zu werden. Bei Fieber, starkem Husten oder Erbrechen sollten die Eltern ihr Kind aber auf jeden Fall abholen. Grundsätzlich gilt auch, dass fiebernde oder ansteckende Kinder nicht in der Kita betreut werden.
Normalerweise reagieren Eltern auch verständnisvoll, wenn man ihnen erklärt, dass es ihrem Kind nicht gut geht. Für manche Eltern bedeutet das aber auch Stress: Man muss den Arbeitsplatz verlassen, Chef und Kollegen rollen mit den Augen und die Arbeit bleibt liegen. In Jobs mit viel Verantwortung ist der Druck deshalb enorm. Das kann sich dann auch im Gespräch mit den Eltern bemerkbar machen, wenn sie auf die Nachricht, dass ihr Kind krank ist, erst einmal verärgert reagieren. Nehmen Sie das nicht persönlich. Eltern sind auch nur Menschen – meistens gestresste.
Wie kann man Kinderkrankheiten in der Kita vorbeugen?
Um Kinderkrankheiten in der Kita zu vermeiden, kann man folgende Maßnahmen ergreifen:
- Hygiene: Kinder sollten regelmäßig die Hände waschen und auch die Spielzeuge und Oberflächen, die sie oft berühren, sollten desinfiziert werden.
- Impfungen: Kinder sollten gegen Kinderkrankheiten geimpft sein, um sie vor Ansteckungen zu schützen.
- Schulungen: Erzieherinnen und Erzieher sollten regelmäßig über Hygiene- und Infektionsprävention geschult werden.
- Zu Hause bleiben: Kinder und Erzieher, die krank sind, sollten zu Hause bleiben, um eine Ansteckung zu vermeiden.
- Gute Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur: Es ist wichtig, dass die Luftfeuchtigkeit und die Raumtemperatur in der Kita angenehm sind, um das Risiko von Infektionen zu reduzieren.
Wichtig: Kinder in Krippen und Kindergärten bekommen häufig ansteckende Kinderkrankheiten, aber diese sind meist harmlos und tragen zur Stärkung des Immunsystems bei. Deshalb kann und sollte man nicht verzweifelt versuchen, jede Krankheit zu vermeiden.
Und bei chronisch kranken Kindern?
Kinder mit Allergien vertragen bestimmte Nahrungsmittel nicht oder haben eine andere chronische Erkrankung wie Asthma oder Diabetes. Natürlich können sie die Kita besuchen wie jedes andere Kind auch. Wichtig ist nur, dass alle Erzieher immer wissen, welche Unverträglichkeiten das Kind hat und wie darauf reagiert werden muss. Gibt es zum Beispiel ein Notfallmedikament? Wie ist es zu dosieren? Und ist das Medikament vielleicht schon abgelaufen? Sprechen Sie die Eltern ruhig darauf an und lassen Sie sich alles erklären. Besser einmal zu viel gefragt als gar nicht.
Welche Auswirkungen eine solche Erkrankung auf den Kita-Alltag hat, hängt in erster Linie von der Schwere der chronischen Erkrankung ab. Die meisten Kitas sind aber heute daran gewöhnt und meistern solche Herausforderungen mit Bravour.
Wer sich noch mal genauer damit beschäftigen möchte, wie man am besten mit ansteckenden Krankheiten umgeht, findet im Infektionsschutzgesetz (IfSG) weitere Infos hierzu.
Kranke Kinder? Hier ein paar Tipps für Erzieher:
Vorbereitung ist alles, deswegen ist es wichtig, klare Regeln aufzustellen und diese auch zu kommunizieren.
- Regeln Sie für Ihre Kita, welche Befugnisse pädagogische Fachkräfte haben und welche Eltern, wenn ihr Kind krank wird. Hierzu gehören solche Informationen wie: Wann muss das Kind abgeholt werden? Wie lange muss das Kind fieberfrei sein, bevor es wieder zur Kita darf? Diese Regeln können ergänzend zum Betreuungsvertrag schriftlich festgelegt werden.
- Sorgen Sie dafür, dass die Notfallnummern der Eltern immer aktuell sind. Oft ziehen Eltern um und vergessen dann die neuen Kontaktdaten weiterzugeben. Also, lieber die Eltern mehrmals daran erinnern. Die allgemeinen Notrufnummern wie der der Giftnotzentrale sollten natürlich auch stets griffbereit sein.
- Wenn Sie der Meinung sind, dass Eltern ihre Kinder in die Kita bringen, obwohl sie noch gar nicht fit sind, können sie das Gespräch mit den Eltern suchen. Noch besser ist aber, einen allgemeinen Newsletter per E-Mail herumzuschicken in dem darauf hingewiesen wird. Dadurch fühlen sich Eltern nicht so persönlich angesprochen, und das Ganze hat etwas „Amtliches“.
- Sollten mal wieder ansteckende Krankheiten kursieren, verteilen Sie hierzu sogennante „Elternbriefe“ in denen Sie darauf hinweisen, wie der Krankheitsverlauf ist und wie lange man sein Kind zu Hause lassen sollte. Denken Sie auch daran, dass nicht alle Eltern Deutsch sprechen. Notfalls müssen diese Informationen übersetzt werden.
Keine Lust mehr auf den aktuellen Job? Wie wäre es mit einem neuen Job als Erzieher? Weiter zu Kita Jobs!
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