Wenn Kita-Kinder Fragen zum Krieg stellen

In den Medien sieht man kaum noch etwas anderes, die Situation ist ernst und man kommt einfach nicht um das Thema herum: Krieg in der Ukraine. Krieg in Europa. Krieg… der gar nicht mal so weit weg ist.

Gepaart mit den noch immer spürbaren Auswirkungen der Corona-Krise, die den Menschen in den letzten zwei Jahren ziemlich viel abverlangt hat, entstehen relativ unsichere Erwachsene.

Erwachsene deren Stimmung man nur schwer einschätzen kann. Und dann sind da die kleinsten, unschuldigsten in dieser Gesellschaft. Unsere Kinder. Seit über 2 Jahren saugen sie diese seltsame Stimmung der Erwachsenen auf, die nun durch ein weiteres Ereignis ihren Höhepunkt erreicht.  Dass das nicht gut sein kann, ist ja irgendwie klar. Kinder sollten sich keine Gedanken machen, im Gegenteil: Kinder sollten das Recht haben, unbeschwert zu leben und sich sicher zu fühlen. Die Zukunft sollte einfach noch kein Thema sein und schon mal gar nicht die Sorgen, die mit dieser Zukunft einhergehen. Das ist doch Erwachsenenkram.

Und plötzlich sind die Erwachsenen noch komischer und im Fernsehen laufen permanent schlimme Bilder ab. Bilder, die die Kinder vielleicht noch nicht ganz richtig einordnen können: Menschen weinen, Menschen sind verletzt und Städte sind kaputt. Dazu Menschen mit Gewehren und Panzer, die alles um sich herum plattmachen. Mama und Papa schauen dort zu und sind geschockt, weinen vielleicht sogar mit. Das wirkt alles sehr beängstigend. Dann noch das eine Wort, was überall gesagt wird: Krieg! Die Kinder wissen zwar nicht ganz genau, was das ist, aber es ist ganz schlimm und es macht Angst. Und schließlich sagt die Erzieherin im Kindergarten oft: „Hört auf Krieg zu spielen! Krieg ist absolut nichts Lustiges!“

Und mit diesen Gedanken im Kopf und den Sorgen im Gepäck kommen die kleinen Kinder in den Kindergarten und die Fragen kommen oftmals nur so rausgesprudelt:

„Was ist Krieg?“

„Warum ist Krieg?“

„Warum töten diese Menschen andere Menschen?“

„Warum vertragen die sich nicht einfach? Man kann doch Entschuldigung sagen!“

„Muss Papa auch in den Krieg?“

„Fallen uns auch bald Bomben auf den Kopf?“

„Bleibt unser Haus heile?“

Dies sind nur ein paar der vielen Fragen! Und jetzt steht man da als Erzieher*in… und muss sich diesen schwierigen Fragen stellen…

Muss man?

Ja. Kinder haben ein Recht darauf, dass man ihnen die Fragen, die sie uns stellen, beantworten. Kinder haben ein Recht darauf, dass mit ihnen gesprochen wird. Und wenn man bestimmte Fragen nicht beantworten kann, so haben sie zumindest das Recht darauf, dass man ehrlich mit ihnen umgeht und sagt: „Ich weiß es nicht!“

In Bezug auf dieses heikle Thema, was uns im Moment beschäftigt, hat man als Erzieher*in meiner Meinung nach einen noch viel größeren Auftrag, bei all diesen Fragen:

Die Kinder fühlen sich mit ihren Gefühlen zum Krieg völlig in ihrer Existenz bedroht, das wichtige Sicherheitsgefühl gerät völlig ins Wanken.

Und da ist es die Pflicht als Erzieherin dieses Wanken zu stoppen und die Kinder mit den eigenen Aussagen zu festigen.

Wie macht man das?

Reden, reden, reden! Es bringt gar nichts dieses Thema zu verheimlichen. Dann baut sich bei den Kindern eine noch größere Angst-Mauer auf. Jede einzelne Frage der Kinder sollte ernst genommen werden. Jede einzelne Frage sollten wir Erzieher*innen versuchen zu beantworten. Dabei sollten wir nichts verschweigen, realistisch bleiben und trotzdem ein Gefühl von Sicherheit vermitteln. Viele Dinge erscheinen nur noch halb so schlimm für die Kinder, wenn sie einmal alles loswerden konnten, was sie beschäftigt. Ängste können nur aufgelöst werden, wenn sie besprochen werden.

Hier sind natürlich Empathie und Kongruenz gefragt.

Darauf aufbauend könnte man bestimmte Projekte mit den Kindern ins Leben rufen. Gemeinsame Spendenaktionen für Geflüchtete organisieren (Bilder verkaufen, Waffeln backen und verkaufen, Kleidung sammeln, um nur einige Beispiele zu nennen). Solche Dinge, bei denen sie selbst aktiv werden können, helfen den Kindern oft gegen ein Gefühl der Ohnmacht. (Das ist ja bei uns Erwachsenen auch so)

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Von Manuela

Manuela kann als Erzieherin sehr gut mit Kindern, aber auch mit Texten.

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