Internationaler Tag der Bildung
Es gibt viele Welttage, also Tage, die wir international feiern. Ein relativ neuer Tag, der sich als Welttag einen Namen machen konnte, ist der „Internationale Tag der Bildung“. Dieser wird am 24. Januar gefeiert und findet in diesem Jahr zum 5. Mal statt.
Doch die Frage ist: Was genau ist der Tag der Bildung und worum geht es?
Um diesen Feiertag ein wenig verstehen zu können, muss man ein bisschen weiter ausholen:
Die UNESCO hat die „Agenda 2030“ verabschiedet, in der in 17 Punkten festgehalten wird, wie die Weltgemeinschaft global ein menschenwürdiges Leben ermöglichen- und dabei gleichsam die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft bewahren kann. Dies umfasst ökonomische, ökologische und soziale Aspekte. Die Agenda dient sozusagen als Fahrplan für die nächsten Jahre. Alle Staaten sind aufgefordert, ihr Tun und Handeln danach auszurichten. Deutschland hat sich bereits früh zu einer ambitionierten Umsetzung bekannt. Diese 17 Punkte beinhalten folgende 17 Ziele:
- Armut in jeder Form und überall beenden
- Ernährung weltweit sichern
- Gesundheit und Wohlergehen
- Hochwertige Bildung weltweit
- Gleichstellung von Frauen und Männern
- Ausreichend Wasser in bester Qualität
- Bezahlbare und saubere Energie
- Nachhaltig wirtschaften als Chance für alle
- Industrie, Innovation und Infrastruktur
- Weniger Ungleichheiten
- Nachhaltige Städte und Gemeinden
- Nachhaltig produzieren und konsumieren
- Weltweit Klimaschutz umsetzen
- Leben unter Wasser schützen
- Leben an Land
- Starke und transparente Institutionen fördern
- Globale Partnerschaft
In Bezug auf den internationalen Tag der Bildung bekommt nur das 4. Ziel eine Bedeutung. Denn auf Grund des Punktes in der Agenda „Hochwertige Bildung weltweit“, wurde der internationale Tag der Bildung ins Leben gerufen. Bis 2030 soll es also weltweit für Menschen aller Altersstufen eine inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sowie die Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen, geben. Von der verpflichtenden kostenlosen vorschulischen Bildung und einer zwölfjährigen Grund- und Sekundarschulbildung bis hin zum Studium, der Weiterbildung und Lernmöglichkeiten im Internet.
Generell steht die Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung. So ist davon auszugehen, dass eine Verbesserung der Bildung auch dazu führt, dass die Menschen dazu befähigt werden weiter zu denken und einen nachhaltigen Gesichtspunkt einzunehmen, zum Schutz unseres Kollektivs bzw. des Planeten, auf dem wir leben. Denn diesen gilt es zu erhalten.
Die UNESCO überprüft jährlich die Umsetzung dieses Ziels innerhalb der Länder und gibt einen Report darüber ab.
Um das Ziel der Bildung, wie es unter Punkt 4 der Agenda zusammengefasst ist, zu erreichen, wurden bestimmte Unterziele verfasst. So soll bis 2030…
- allen Mädchen und Jungen den Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung sichern, die ihnen einen erfolgreichen Übergang in die Schule ermöglichen
- allen Frauen und Männern einen gleichberechtigten und bezahlbaren Zugang zu hochwertiger beruflicher und akademischer Bildung ermöglichen;
- sichergestellt werden, dass eine deutlich höhere Anzahl an Jugendlichen und Erwachsenen die für eine Beschäftigung oder Selbstständigkeit relevanten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwirbt;
- Benachteiligungen aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit auf allen Bildungsstufen beseitigen und allen Menschen gleichberechtigten Zugang zu allen Bildungsstufen sichern, insbesondere benachteiligten und von Benachteiligung bedrohten Menschen;
- der Erwerb ausreichender Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten für alle Jugendlichen und für einen erheblichen Anteil der Erwachsenen sicherstellen;
- sichergestellt werdlen, dass alle Lernenden, die für nachhaltige Entwicklung notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung, Global Citizenship Education und Wertschätzung kultureller Vielfalt.
Um diese Ziele umzusetzen, wurden in der Agenda 3 Mechanismen aufgeführt:
Sichere, gewaltfreie, inklusive und effektive Lernumgebungen und Infrastruktur schaffen.
1. Bis 2020 Stipendienangebote für Studierende aus Entwicklungsländern ausbauen.
2. Bis 2030 die Ausbildung qualifizierten Bildungspersonals sicherstellen, auch durch internationale Zusammenarbeit in Entwicklungsländern.
3. Eine kostenlose und hochwertige Grund- und Sekundarausbildung für alle Mädchen und Jungen bis 2030
Die deutsche Bildungspolitik hat durch die Agenda 2030 folgende Schwerpunkte in der Bildungspolitik ausgearbeitet. Deutschland arbeitet hart daran diese Punkte umzusetzen:
– Bildungsförderung als Schwerpunkt deutscher Entwicklungspolitik weiter ausbauen
– Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Erziehung, Betreuung und Vorschulbildung und zu hochwertiger fachlicher, berufliche rund tertiärer Bildung für alle bis 2030
– Beseitigung geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Bildung
– Alle Jugendlichen und ein erheblicher Teil der erwachsenen Analphabeten sollen lesen, schreiben und rechnen lernen
– Bildung für nachhaltige Entwicklung vorantreiben
– Kinder-, behinderten- und geschlechtergerechte Bildungseinrichtungen
Wie steht es bislang um die Umsetzung Deutschlands?
Insgesamt ist die UNESCO sehr zufrieden mit der Bildungspolitischen Entwicklung Deutschlands. Insbesondere in der Erwachsenenbildung und der Bildung und Integration von Flüchtlingen und Migranten ist Deutschland sehr fortschrittlich. Auch in vielen anderen Bereichen geht es gut voran. Eine Schwäche ist jedoch bei der Ausbildung von Fachpersonal zu finden. Viele Dinge ließen sich optimaler umsetzen, wenn Deutschland mehr Fachpersonal zur Verfügung stellen könnte. Denn die meisten Projekte, die auf eine gute Bildung abzielen brauchen nun mal qualifizierte Lehrer, Sozialpädagogen oder Erzieher.
Der internationale Bildungstag 2023
Nach dem der internationale Bildungstag ins Leben gerufen wurde, um gezielt diesem 4. Punkt der Agenda 2030 Aufmerksamkeit zu schenken, findet er in diesem Jahr zum 5. Mal statt.
Dieses Jahr soll der Tag allen Mädchen und Frauen in Afghanistan gewidmet, denen ihr Recht auf Lernen, Studieren und Lehren verweigert wurde. Die Organisation verurteilt diesen schweren Angriff auf die Menschenwürde und das Grundrecht auf Bildung.
Das Motto des Tages lautet: “In Menschen investieren, Bildung priorisieren“
Der Tag soll dazu aufrufen eine politische Mobilisierung im Bereich Bildung aufrechtzuerhalten und den Weg aufzuzeigen, um Verpflichtungen und globale Initiativen in die Tat umzusetzen. Vor dem Hintergrund von wachsenden Ungleichheiten und der Klimakrise muss die Bildung Vorrang bekommen, um Fortschritte bei allen Zielen für nachhaltige Entwicklung zu beschleunigen.
UNESCO-Feier des internationalen Tages der Bildung
Die Feierlichkeit anlässlich des 24.Januars finden in New York statt.
(10:00–13:00 Uhr (UTC−5))
Bei Interesse an der Veranstaltung, gibt es die Möglichkeit diese live auf der Internetseite der UNESCO zu verfolgen.
Die UNESCO beschreibt die Veranstaltung wie folgt:
„Die UNESCO-Veranstaltung in New York wird nationale Verpflichtungen und globale Initiativen vorantreiben und das öffentliche Engagement für Bildung als Weg zu Frieden, nachhaltiger Entwicklung und individuellem und kollektivem Wohlergehen verstärken und gleichzeitig jungen Menschen eine Plattform bieten, um ihre Initiativen vorzustellen und Innovationen zur Förderung des Rechts auf Bildung.
Es wird auch eine der herausforderndsten Krisen unserer Zeit in Afghanistan hervorheben, wo Mädchen und Frauen ihres Grundrechts auf Bildung beraubt werden. Seit der politischen Wende in Kabul im August 2021 ist der Zugang zu Bildung über die Grundschule hinaus für alle afghanischen Mädchen über 12 Jahren auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.
Dazu gehört auch die Veröffentlichung der ersten SDG4-Benchmark-Veröffentlichung des Global Education Monitoring Report und Institute for Statistics der UNESCO, die den Fortschritt der Länder bei der Erreichung der Benchmarks überwacht, einschließlich der auf dem Transforming Education Summit diskutierten.“ (https://www.unesco.org/en/days/education)
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