Sommerferien! Danke an Alle!

Was ist das nur für eine besondere Zeit?

Kinder, Eltern, Erzieher*, Praktikanten… Alle, einfach alle, sind gerade in einer sehr besonderen Stimmung.

Eine Stimmung, die ambivalenter nicht sein könnte. Bei den Kindern und den Erwachsenen gleichermaßen. Denn schließlich mischt sich alles:

Viele Kinder verlassen nach den Ferien die Kita und kommen in die Schule.
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt und mit ihm verändert sich das ganze Leben. Die muckelige Kindergartenzeit geht zu Ende und man wird ins Neue, Ungewisse geschmissen, von dem man nun so gar nicht weiß, was man erwarten soll. Man sieht seine Freunde nicht mehr jeden Tag… Und was ist mit den geliebten Erziehern? Jahrelang haben sie einen Tag für Tag begleitet, getröstet und waren irgendwie auch ein kleines Stück Mama-Ersatz. Und nun? Die Kinder kommen in die Schule und da ist alles fremd und eine Lehrerin ist definitiv kein Mama-Ersatz. Nicht mal ein kleines bisschen. Und das macht Angst. Auf einmal soll man groß sein. Und klar… die meisten Vorschulkinder wollen groß sein, aber Angst macht es trotzdem, diesen großen Lebensabschnitt nun nach den Sommerferien bestreiten zu müssen.

Andere Kinder wechseln vielleicht von der Tagesmutter in den Kindergarten oder von der Krippe in den Kindergarten.
Und auch, wenn diese Kinder noch kleiner sind und die Tragweite vielleicht noch nicht ganz so verstehen, so merken sie, dass Veränderung ansteht. Und sie können nicht richtig einschätzen, ob Veränderung nun gut oder schlecht ist. Auch ihr Bestreben nach Sicherheit gerät ein wenig ins Wanken.

Dann sind da noch all die Kinder, für die einfach „nur“ ein Urlaub ansteht. Aber auch für diese Kinder ist es eben nicht nur Urlaub. Alle um sie herum reden, planen, feiern, weinen… Sie sehen Abschiede und auch für sie entsteht Unsicherheit und eventuell auch Vorfreude. Vielleicht sind sie nach den Ferien Vorschulkinder? Oder die kleine Schwester kommt nach den Ferien mit in die eigene Kindergartengruppe? Vielleicht freuen sie sich auch einfach auf drei Wochen zu Hause mit Mama und Papa? Oder steht der erste Flug in ein fernes Land an?

Dann sind da die Eltern: Eltern sind in dieser Zeit gefühlt wahnsinnig gestresst und glücklich zugleich. Jeder freut sich auf die freie Zeit. Der Urlaub ist geplant, die Erholung nach einem anstrengenden Jahr ist in Sicht. Aber, bis es so weit ist… gilt es einiges zu organisieren. Da werden Abschiede gefeiert, Geschenke für die Erzieher organisiert. Bei der Arbeit muss vielleicht noch vorgearbeitet werden, um sich schließlich eine Auszeit gönnen zu können. Bei den neuen Schulkindern steht schon der erste Elternabend an, Schulsachen wollen bestellt werden. Die Liste der To-Do‘s ist endlos lang und dennoch ist da dieses eine Ziel: Urlaub!

Und die Erzieher?

Ja, die haben all diese Gefühle von Kindern und Eltern gleichzeitig:

Natürlich freuen sie sich auf ihre freie Zeit. Der Urlaub ist geplant und die Tage sind gezählt… Und dann kommt da dieses „Aber“. Kurz vor den Ferien geht alles durcheinander. Das Stresslevel ist auf dem Höchststand – nur in gelassener. Denn schließlich ist es gleichzeitig eine Stimmung von: „Egal, bald ist Urlaub“ 😊. Und daraus geht irgendwie immer was ganz Besonderes hervor.

Ausflüge, Schlaffeste und Abschiedsfeiern werden scheinbar mit Links geplant. Portfoliomappen werden in Windeseile fertiggestellt, um sie übergeben zu können, Berichte werden geschrieben, neue Kinder werden schonmal kennengelernt, oder vielleicht sogar eingewöhnt. So kommen ganz zum Schluss nochmal die schönsten Dinge zusammen, die alle eine gute Zeit zusammen haben lässt. Aber im Nacken sitzt immer das Gefühl von Abschied. Abschied von Kindern, die einem wahnsinnig ans Herz gewachsen sind. Kinder, die man viele Jahre begleitet und gehütet hat und die man nun ziehen lassen muss. Nie schwebt „Der Lauf des Lebens“ so sehr über allem, wie in dieser Zeit. Es macht wahnsinnig wehmütig und zugleich freut man sich, dass man die Kinder eben dieses Stück in ihrem Leben begleiten durfte. Auch die Eltern werden einem fehlen und nicht selten fließt mal eine Träne – oder auch zwei.

Die Praktikanten oder Auszubildenden haben all das gepaart mit dem Druck einer möglichen Abschlussarbeit, die vor dem Urlaub noch eingereicht oder gar praktisch umgesetzt werden muss.

Nicht umsonst sind die letzten Tage vor den Sommerferien so ganz anders. Wie die Kita sich verändert und mit dieser schwingenden Stimmung lebt, kann man eigentlich gar nicht beschreiben, aber jeder Erzieher wird genau wissen, was gemeint ist. Alles ist anders. Es ist, als schwebten alle in einer großen Blase. Die „Vor-den-Sommerferien-Blase“, die mit dem Moment platzt, in dem alle nach Hause kommen, ihre Taschen in die Ecken werfen und sich ausgelassen aufs Sofa schmeißen mit dem überwältigenden Gefühl vom Beginn der Ferien, bzw. des Urlaubs.

Und genau das steht den meisten von uns gerade bevor… oder aber es liegt gerade hinter uns.

Und deshalb ist es jetzt an der Zeit Danke zu sagen! Danke an alle Erzieher, Eltern, Kinder und Praktikanten! Danke für die schöne letzte Zeit und danke für das gemeinsame Eintauchen in die „Vor-den-Sommerferien-Blase“! Habt alle eine wundervolle freie Zeit und natürlich:

Viel Erfolg, Glück, Freude, fürs nächste Jahr.  Ein Jahr, in dem wir alle genug Zeit haben, um unsere Blase wieder aufzubauen, um dann kurz vor dem Urlaub alle wieder gemeinsam darin abzutauchen!

*Zur besseren Lesbarkeit von Personenbezeichnungen & personenbezogenen Wörtern wurde hier die männliche Form genutzt. Diese Begriffe gelten für alle Geschlechter.

Von Manuela

Manuela kann als Erzieherin sehr gut mit Kindern, aber auch mit Texten.

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