Krankheiten in der Kita: Keuchhusten

Wann ist ein Husten kein normaler Husten mehr? Wann sollten ErzieherInnen die Eltern darum bitten, mit KinderärztInnen abzuklären, ob es Keuchhusten sein könnte? Hier erfahrt Ihr mehr über die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Krankheit.

Was ist Keuchhusten?

Charakteristisch für die Erkrankung sind krampfhafte Hustenanfälle, bei denen die Erkrankten sehr stark und stoßweise husten müssen. Diese Anfälle treten in kurzen Abständen auf. Im Anschluss an diese starken Hustenanfälle atmen die Betroffenen mit einem keuchenden Geräusch wieder ein, bis sich ihr Körper beruhigt – dies gibt der Krankheit auch ihren Namen. Hin und wieder kommt es während oder nach einer Hustenattacke auch zu Erbrechen.

Keuchhusten: Vorbeugen durch eine Impfung

Eine Impfung gegen Keuchhusten ist ratsam. Da nur eine rechtzeitige Impfung wirksam vor einer Keuchhusten-Erkrankung schützen kann, sollten Säugling die erste Impfdosis bereits im Alter von 2 Monaten bekommen, welche bis zum Ende des 1. Lebensjahres aufgefrischt werden muss. Neugeborene und Säuglinge sind vor allem gefährdet, da sie während den Anfällen tödlich verlaufende Atemstillstände erleiden können. Deshalb entscheiden sich manche werdenden Mütter dazu, sich impfen zu lassen, damit der Impfschutz („Nestschutz“) auf das Ungeborene übergeht.

Der Impfschutz hält generell nur 5 – 7 Jahre an, weshalb alle Altersgruppen darüber nachdenken sollten, die Impfung aufzufrischen. Dadurch minimiert sich auch das Risiko, andere anzustecken. Geimpfte sind bei einer Infektion zwar vor einem schwerwiegenden Verlauf geschützt, können unter Umständen jedoch andere Menschen mit Keuchhusten infizieren, wenn die Impfung bereits länger zurückliegt.

Nach einer erfolgten Erkrankung sind die Betroffenen etwa 7 bis 20 Jahre davor geschützt, sich wieder anzustecken.

Wie zeigt sich Keuchhusten bei Kindern?

Da sich die ersten Symptome kaum von denen einer einfachen Erkältung unterscheiden, bemerken Eltern anfangs nicht, wenn sich ihr Kind mit Keuchhusten infiziert hat. Die Keuchhusten-Infektion gliedert sich in drei Abschnitte, welche jeweils andere Symptome mit sich bringen:

1. Erkältungsphase: Mit Symptomen wie Husten, Niesen und Halsschmerzen wird in diesem Stadium meist von einer normalen Erkältung ausgegangen. Manchmal kommt leichtes Fieber hinzu. Diese Phase erstreckt sich über 1 bis 2 Wochen.

Die Betroffenen sind leider ausgerechnet in dieser Phase am ansteckendsten, wenn meist noch nicht klar ist, dass es sich um Keuchhusten handelt.

2. Anfallstadium: Diese Phase der Erkrankung kann bis zu 6 Wochen andauern. Die Symptome des Keuchhustens treten vor allem nachts auf. Hier kommt es zu krampfartigen Hustenanfällen bis hin zu Atemnot. Einer dieser Anfälle dauert meist mehrere Minuten und kann sich bis zu 50mal am Tag (und besonders in der Nacht) wiederholen. Kinder leiden zudem häufig an Muskelkater, Bauch- und Kopfschmerzen. Oft ist auch Appetitlosigkeit ein Symptom in dieser Phase.

3. Erholungsstadium: Die Zahl der Anfälle reduziert sich in diesen folgenden 2 bis 4 Wochen. Die Anfälle werden schwächer. Die Betroffenen sind nun nicht mehr ansteckend. Ohne ärztliche Behandlung kann diese 3. Phase allerdings auch bis zu 10 Wochen andauern.

In der Folge eines Keuchhustens können vor allem Kinder und ältere Menschen unter Mittelohrentzündung, Lungenentzündung oder (selten) unter Krampfanfällen leiden.

Was ist der Auslöser für Keuchhusten?           

Die Übertragung der Erreger erfolgt durch eine Tröpfcheninfektion, meist sind es die Bakterien Bordetella pertussis. Diese Erreger bilden Giftstoffe, welche die Schleimhäute der Luftwege schädigen. Dadurch entsteht das für Keuchhusten charakteristische Keuchen beim tiefen Luftholen. Die Erreger sind hochansteckend und verteilen sich in der Luft, wenn Betroffene sprechen, niesen oder husten.

Keuchhusten ist eine der weltweit am häufigsten auftretenden Infektionskrankheiten der Atemwege.

Wie lange ist Keuchhusten ansteckend?

Jemand, der sich mit Keuchhusten infiziert hat, ist ansteckend, sobald sich erste Beschwerden zeigen. Dies kann 7 bis 20 Tage dauern. Bis zu 6 Wochen ist der Betroffene nun ansteckend. Antibiotikum kann helfen: Bei rechtzeitiger Therapie verkürzt eine antibiotische Behandlung die lange Ansteckungszeit. Bereits 5 Tage nach der Einleitung einer antibiotischen Therapie kann man andere Menschen nicht mehr mit den Keuchhusten-Erregern infizieren. 

Wie wird man den Keuchhusten wieder los?

Meistens heilt der Keuchhusten selbstständig wieder aus. Allerdings sollte vor allem bei Kleinkindern ärztlicher Rat hinzugezogen werden. Erkrankt ein Säugling an Keuchhusten, wird das Kind in vielen Fällen stationär im Krankenhaus behandelt, da die Krankheit in einem so jungen Alter lebensbedrohlich sein kann.

Wie soll die Kita hier vorgehen?

Da Kinder besonders gefährdet sind durch eine Erkrankung mit Keuchhusten, ist klar, dass weder erkrankte Kinder noch betroffene ErzieherInnen die Kita betreten dürfen. So werden auch die kleinen Geschwister im Säuglingsalter geschützt.

Es gilt schnell zu handeln, um Betroffene zu identifizieren. Fällt in der Kita beispielsweise ein Kind auf, dass über einen langen Zeitraum Hustenanfälle hat, sollten die Eltern auf eine eventuelle Infektion mit Keuchhusten hingewiesen werden. Bewahrheitet sich der Verdacht bei einer ärztlichen Untersuchung, kann das Kind die Kita nach 3 Wochen wieder besuchen. Wird eine antibiotische Behandlung durchgeführt, darf das Kind die Kita bereits nach 5 Tagen nach Beginn der Einnahme des Medikaments wieder besuchen.

Eine Erkrankung mit Keuchhusten müssen Eltern auf jeden Fall der Einrichtung melden, denn diese muss bei Infektionen das zuständige Gesundheitsamt informieren. Sogar bei einem Verdacht muss das Gesundheitsamt bereits kontaktiert werden.

Treten viele Fälle in einer Einrichtung auf, kann es sein, dass das Gesundheitsamt allen Eltern empfiehlt, ihre Kinder erneut impfen zu lassen. Auch ErzieherInnen sollten darüber nachdenken, wenn sie eigene, kleine Kinder und engen Kontakt zu SeniorInnen haben.

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