Krankheiten: Pfeiffersches Drüsenfieber in der Kita

Der Name klingt sperrig und fast exotisch. Dabei kommen etwa 70 Prozent der Menschen in ihrem Leben damit in Berührung. Was steckt hinter dem Pfeifferschen Drüsenfieber und wie wirkt sich diese Krankheit auf kleine PatientInnen aus? Alles Wissenswerte erfahrt Ihr hier.

Was ist Pfeiffersches Drüsenfieber?

Die Krankheit hat viele verschiedene Namen, neben der Bezeichnung des Pfeifferschen Drüsenfiebers, welche ihren Namen dem Entdecker Emil Pfeiffer schuldet, ist sie auch als Studentenfieber, Kusskrankheit oder infektiöse Mononukleose bekannt.

Verantwortlich für die Krankheit ist der Epstein-Barr-Virus, welcher zu den Herpesviren gehört. Dieser kommt weltweit vor und greift zu Beginn der Infektion zunächst die Schleimhautzellen an. Durch das feucht-warme Milieu im Nasen-Rachen-Raum vermehren sich die Erreger schnell, wodurch die Lymphknoten angegriffen werden.

Krankheitsverlauf

Der Verlauf des Pfeifferschen Drüsenfiebers kann stark variieren – vor allem das Alter der erkrankten Person und ihr Immunsystem spielen dabei eine bedeutende Rolle. So beträgt die Zeit von Infektion bis Ausbruch der Krankheit (=Inkubationszeit) bei Kindern durchschnittlich 10 Tage, bei Erwachsenen teilweise sogar bis zu 50 Tage.

Nach etwa 3 Wochen sollte die Krankheit überstanden sein. Jedoch kann der Körper noch unterschiedlich lange brauchen, bis er wieder vollkommen belastbar ist – nicht selten dauert es mehrere Monate bis hin zu 1 Jahr.

Symptome beim Pfeifferschen Drüsenfieber

Auch wenn die Krankheit keine charakteristischen Symptome kennt, leiden über 50% der Infizierten unter Fieber, Entzündungen in Mund- und Rachenraum sowie Schwellungen an den Lymphknoten.

Zu Beginn wird das Pfeiffersche Drüsenfieber häufig mit einer normalen Grippe verwechselt, da die Symptome einem grippalen Infekt gleichen. Erst nach mehreren Tagen kommt Fieber hinzu. Typisch für eine Erkrankung mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber ist zudem, dass das Fieber immer wieder stärker und schwächer wird, woraus starke Müdigkeit resultiert.

Die Lymphknoten am Hals können beim Pfeifferschen Drüsenfieber bis auf die Größe eines Hühnereis anschwellen, was natürlich Schluckbeschwerden und starke Halsschmerzen auslöst.

Kinder unter 10 Jahren haben oft nur eine erhöhte Temperatur und fühlen sich körperlich schlapp. Die Erkrankung wird daher häufig gar nicht erst festgestellt.

Sehr selten sind von der Krankheit auch Organe oder das zentrale Nervensystem betroffen. So kann es zu Schwellungen der Organe kommen, im schlimmsten Fall reißt dadurch die Milz oder die Leber ist so angeschwollen, dass eine Gelbsucht entsteht. Außerdem können Lähmungen oder Hirnhautentzündungen dafür sorgen, dass die infizierte Person ins Krankenhaus muss. Aber wie gesagt: Diese Symptome kommen äußerst selten vor!

KinderärztInnen müssen für eine sichere Diagnose Blut abnehmen und die Blutwerte begutachten. Für die Behandlung der Symptome werden beispielsweise fiebersenkende Mittel verschrieben.

Nehmen Kinder durch die Schluckbeschwerden und hohes Fieber weniger Flüssigkeit auf, als sie verlieren, müssen sie eventuell ins Krankenhaus, um einer Dehydration vorzubeugen. Gleiches gilt bei starken Bauchschmerzen, weil die Milz vergrößert sein könnte.

Wie überträgt sich Pfeiffersches Drüsenfieber?

Die auch als „Kusskrankheit“ bekannte Erkrankung wird nur durch direkten Kontakt übertragen. Die gesunde Person steckt sich bei einer infizierten Person durch Tröpfchen-, Kontakt- oder Schmierinfektion an. Meistens wird die Erkrankung, klar, durch Küsse übertragen: Wenn Eltern ihre Kinder küssen oder Jugendliche bzw. Erwachsene ihre PartnerInnen.

Vermehrt tritt das Pfeiffersche Drüsenfieber im Frühling und Herbst auf.

Warum sind Kita-Kinder am häufigsten betroffen?

Wo Kinder zusammenkommen, Spielzeuge teilen, die sie sich zuvor in den Mund gesteckt haben oder aus denselben Bechern trinken, ist eine Übertragung diverser Krankheiten durch eine Tröpfcheninfektion an der Tagesordnung und leider kaum zu vermeiden. Da kann man noch so häufig saubermachen und desinfizieren.

Doch eine gute Nachricht gibt es: Hat sich ein Kind einmal mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber infiziert, ist es lebenslang immun. Durch die Infizierung entwickelt der Körper nämlich einen Schutz, der eine erneute Erkrankung nicht zulässt. Allerdings bleibt das Virus im Körper und kann wieder aktiv werden, ohne dass die Betroffenen dabei Symptome entwickeln. Das heißt: Sie können auch später noch andere anstecken.

Können Vorkehrungen getroffen werden, um einer Erkrankung mit Pfeifferschem Drüsenfieber vorzubeugen?

Wie bei fast jeder Erkrankung gilt auch hier: Richtiges Händewaschen ist das A und O, um einer Infektion mit Pfeifferschen Drüsenfieber vorzubeugen.

Die Chance, dass ein Kind eine neue Krankheitswelle lostritt, bleibt außerdem gering, wenn es die Kita erst nach vollständigem Auskurieren wieder besucht. Also den Eltern mit auf den Weg geben, dass sie die Kinder lieber 1-2 Tage länger zuhause lassen sollen – dafür werden alle dankbar sein.

Unsere Tipps für richtiges Händewaschen:

  1. Die Hände werden unter lauwarmem Wasser nass gemacht.
  2. Rundum Einseifen und dabei keinen Teil der Hände vergessen. Daumen, Handrücken, Fingerspitzen und zwischen den Fingern für mindestens 30 Sekunden einseifen.
  3. Die Seife mit Wasser gründlich abspülen.
  4. Zum Schluss die Hände trocknen. Am besten werden Einmaltücher verwendet.

Gibt es eine Impfung zur Vorbeugung?

Nach heutigem Stand gibt es noch keinen Impfstoff auf dem Markt, welcher eine Ansteckung mit Pfeifferschem Drüsenfieber vermeiden kann. Das Risiko sich zu infizieren, kann also nur durch konsequente Hygiene minimiert werden.

Die Krankheit ist übrigens nicht meldepflichtig.

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