Krankheiten: Borkenflechte in der KiTa
Borkenflechte ist eine Hautinfektion, der deutlich weniger Beachtung geschenkt wird als Windpocken oder Ringelröteln. Da sich jedoch trotzdem 2 von 100 Kindern in Europa mit der Borkenflechte infizieren, beleuchten wir diesen, doch noch relativ ungeläufigen, Hautausschlag etwas genauer, da er auch immer wieder in der Kita vorkommt. Das sollten Erzieher und Eltern darüber wissen …
Was ist Borkenflechte? Und warum in der Kita?
Bei der Borkenflechte, die auch Impetigo contagiosa, Grindflechte oder Blasengrind genannt wird, handelt es sich um eine stark juckende, selten schmerzende, oberflächliche Hautinfektion, welche am häufigsten bei Kleinkindern auftritt. Sie ist hochansteckend und wird durch Bakterien (meist Streptokokken oder Staphylokokken) verursacht.
Krankheitsverlauf von Borkenflechte
In den meisten Fällen zeigt sich die Krankheit etwa 2 bis 10 Tage nach der Ansteckung, indem sich kleine Bläschen auf der Haut bilden. Diese sind mit durchsichtiger, wasserähnlicher Flüssigkeit oder Eiter gefüllt. Im Laufe der nächsten Tagen platzen die Bläschen auf und heilen dann zu goldgelben Krusten ab, welche mit der Zeit abfallen. Narben bleiben nur in den seltensten Fällen bestehen.
Symptome
Der Kinderarzt erkennt auf den ersten Blick, wenn sich ein Kind mit Borkenflechte infiziert hat. Der Hautausschlag bei dieser Krankheit ist sehr charakteristisch und damit leicht zu diagnostizieren: Die Betroffenen klagen über einen starken Juckreiz, selten über Schmerzen. Die kleinen Bläschen, die später verkrusten, sieht man so in keinem anderen Ausschlag.
Der Hautausschlag
Auf der Haut eines infizierten Kindes treten mit Eiter oder klarer Flüssigkeit gefüllte Bläschen auf. Im Verlauf der Krankheit platzen diese und hinterlassen honiggelbe Krusten auf der Haut. Die Borkenflechte zeigt sich vor allem rund um den Mund und die Nase des Kindes, kann sich aber auch an anderen Stellen des Körpers zeigen. Bei etwa 80% der Betroffenen häufen sich die kleinen Bläschen vor allem im Bereich des Halses, des Gesichts, der Kopfhaut und der Arme und Beine.
Abgesehen davon, dass es sich bei der Borkenflechte um einen stark juckenden Hautausschlag handelt, ist das Befinden der Patientinnen im Allgemeinen gut: Es kommen keine weiteren Symptome wie beispielsweise Fieber hinzu.
Wie überträgt sich Borkenflechte in der Kita?
Die Ansteckung mit Borkenflechte geschieht überwiegend über Hautkontakt oder Schmierinfektionen mit Nasensekret oder Urin. Aber sie überträgt sich auch durch gemeinsam genutzte Gegenstände wie Gläser oder Handtücher. Der Ausbruch der ersten Symptome beginnt in der Regen zwei bis zehn Tage nach der Ansteckung mit dem Erreger.
Wie wird Borkenflechte behandelt?
In den meisten Fällen wird die Kinderärztin eine Salbe verschreiben, die Antibiotikum enthält. Diese wird dann direkt auf die Bläschen, bzw. die offenen, verkrusteten Stellen, aufgetragen. Dies reicht bei einem durchschnittlichen Borkenflechte-Befall aus. Falls sich der Ausschlag sehr großflächig zeigt, kann die Therapie auch mit Antibiotikum in Tablettenform durchgeführt werden. Der Ausschlag heilt meistens ab, ohne dass Narben zurückbleiben.
Was verschafft den Kleinen Abhilfe?
Abgesehen von der Behandlung mit antibiotischen Salben, können die Eltern zu Hause weitere unterstützende Maßnahmen durchführen. Dazu gehören:
- Feuchte Umschläge und desinfizierende Salben können Symptome lindern
- Dünne Baumwollhandschuhe verhindern das Aufkratzen der Bläschen (vor allem nachts)
- Da sich unter den Nägeln die Bakterien besser sammeln können, sollten die Fingernägel gekürzt werden,
- Handtücher, Bettwäsche und Kleidung sollte häufig gewechselt und bei mindestens 60°C gewaschen werden
- Gründliches Händewaschen ist das A und O! (siehe unten)
- Jede Person im Haushalt sollte ein eigenes Handtuch und eine eigene Bürste verwenden, bis die Krankheit überstanden ist
Wann dürfen die Kinder nach einer Infektion wieder in die Kita kommen?
Allein schon der Verdacht auf eine Borkenflechte reicht aus, dass der Besuch der KiTa erst wieder mit dem „OK“ der behandelnden Ärztin gestattet ist. Dies ist frühstens 24h nach Beginn einer Behandlung mit Antibiotika, spätestens aber nach mehreren Wochen ohne Antibiotika, der Fall.
Können Vorkehrungen getroffen werden, um einer Erkrankung vorzubeugen?
Wie bei fast jeder Erkrankung gilt auch hier: Richtiges Händewaschen ist super wichtig, um einer Infektion vorzubeugen.
Unsere Tipps für richtiges Händewaschen:
- Die Hände werden unter lauwarmem Wasser nass gemacht.
- Dann werden sie eingeseift. Wichtig: Dabei keinen Teil der Hände vergessen! Seift eure Daumen, Handrücken, Fingerspitzen und zwischen den Fingern für mindestens 30 Sekunden ein!
- Die Seife mit Wasser gründlich abspülen!
- Zum Schluss die Hände trocknen. Am besten werden hier Einmaltücher verwendet.
*Zur besseren Lesbarkeit von Personenbezeichnungen & personenbezogenen Wörtern wurde hier die weibliche Form genutzt. Diese Begriffe gelten für alle Geschlechter.
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