Der große Test: Bin ich eine gute Erzieherin bzw. ein guter Erzieher?

Die Frage aller Fragen: Bin ich eine gute Erzieherin bzw. ein guter Erzieher, bin ich eher so mittel, oder sollte ich den Beruf lieber doch an den Nagel hängen und was anderes machen?

Genau dafür haben wir diesen lustigen Test entwickelt, welcher natürlich nicht zu 100% ernst zu nehmen ist. Im Gegenteil. Nichtsdestotrotz bietet er eine kleine Richtung, so zur Einschätzung quasi. Und hey: Es ist auch nicht zu verachten, dass die Fragen sowie die vielen verschiedenen Antwortmöglichkeiten jeder pädagogischen Fachkraft bekannt vorkommen müssten. Ich behaupte: Auch die schrägsten Antworten hat eine jede Fachkraft schon mal wenigstens gedacht.

Aber schaut selbst, testet und habt Spaß!

Zum Test:

Gebt auf jede Frage eine Antwort. Notiert anschließend, welcher Antwort-Buchstabe am häufigsten vorkam. Am Ende der Fragen findet ihr schließlich eine Auswertung.

Frage 1:

Ein Kind fällt hin und weint lautstark. Was machst du?

A: Ich bleibe ganz gepflegt auf meiner Bank sitzen. Ich bin gerade zu chillig unterwegs, als dass ich Lust hätte, meinen Kaffee abzustellen und hinzugehen. Bedeutet im Klartext: Ich tue so, als hätte ich es nicht gesehen.

B: Ich rufe den Namen des Kindes und ermutige es zu mir zu kommen. Verweigert das Kind meine Idee, gehe ich zu ihm hin, beuge mich hinunter und tröste es.

C: Ich bleibe auf meiner Bank sitzen und rufe dem Kind zu, dass es bitte aufstehen möge. Es sei schon nicht so schlimm.

Frage 2:

Du bist dran mit dem Sitzkreis. Wie reagierst du?

B: Ich freue mich und starte hochmotiviert mit dem ersten Lied in den Kreis. Ideentechnisch wird dann so ziemlich alles abgefeuert, was ich im Repertoire habe. Natürlich darf meine Gitarre da nicht fehlen.

C: Ich mache den Sitzkreis mit den klassischen Liedern und Spielen, die ich jedes Mal mache. Never change a running system. Da geh ich ganz klar auf Nummer sicher – schließlich bin ich nicht anderweitig vorbereitet.

A: Zunächst verkünde ich, dass ich auf die Toilette muss. Das schindet Zeit und vielleicht erbarmt sich eine/r der KollegInnen dann für mich zu übernehmen. Klappt das nicht, singe ich ein Begrüßungslied. Immer dasselbe. Und verkünde dann, dass die Zeit knapp ist und wir direkt mit dem Frühstück weitermachen müssen.

Frage 3:

Eine Mutter holt das Kind zu spät ab und erzählt dann unter Tränen den Grund ihrer Verspätung! Wie reagierst du?

B: In dem Moment ist mir mein Feierabend völlig egal. Ich biete der Mutter einen Tee an und bin für sie ein empathischer Ansprechpartner, bei dem sie sich ausheulen kann. (Kommt ja nicht jeden Tag vor)

A: Ich lasse die Mutter nicht zu Wort kommen! Es ist mein Feierabend und ich bin nicht mit ihr befreundet. Also drücke ich ihr das Kind und die Sachen in die Hand und gehe.

C: Ich lasse die Mutter erzählen, während ich ihr das Kind und die Tasche übergebe, abschließe und mit ihr gemeinsam zum Parkplatz laufe. Beim Auto angekommen, verabschiede ich mich freundlich und verweise auf meinen Feierabend.

Frage 4:

Du hast den letzten Abend gefeiert, wie überstehst du den verkaterten Arbeitstag?

C: Du mogelst dich durch. Möglichst wenig Kontakt zu den Kindern, möglichst wenig Aufgaben. Hier nochmal ein Käffchen, da nochmal ein Tee und schwupps ist der Arbeitstag geschafft.

B: Wer feiern kann, kann auch arbeiten. Mit den richtigen isotonischen Getränken ist mein Energielevel genau da, wo es sein sollte und ich versuche umso motivierter und fröhlicher den Tag zu gestalten. Das fällt mir überhaupt nicht schwer, weil die Kinder und der Job mein Leben und meine Liebe sind.

A: Wie ich den Tag überstehe? Gar nicht! Ich melde mich krank. Das steht mir ja auch zu. Ich bin schließlich krank … dass das „Kranksein“ nun irgendwie selbstverschuldet ist, kann ja keiner wissen.

Frage 5:

Du bemerkst, dass der Gruppenraum enorm stinkt! Da hat definitiv jemand in die Windel gemacht! Was tust du?

C: Ich versuche zügig den „Übeltäter“ zu entlarven und bitte dann meine KollegInnen entsprechendes Kind eben zu wickeln.

A: Ich tue einfach so, als hätte ich den Geruch nicht wahrgenommen. So what?! Irgendwann wird es wohl auch die Kollegin riechen und sich um das Problemchen kümmern.

B: Ich verkünde, dass der Raum ein wenig müffelt, suche den Urheber des Geruchs und beginne zügig mit dem Wickeln des Kindes. Dabei singe ich natürlich die neuesten Wickel-Reime, um das Wickeln für das Kind noch schöner zu gestalten.

Frage 6:

Du hast die Aufsicht des Außenbereichs. Es regnet. Was tust du?

A: Ich verkünde, dass wir leider nicht rausgehen können. Regen ist ja lebensgefährlich. Da wird man krank und schließlich hat doch kein Mensch Lust, im Regen zu stehen und vorher 25 Kinder in Matschsachen und Gummistiefel zu quetschen.

B: Hochmotiviert helfe ich den Kindern dabei, die Matschkleidung und Gummistiefel anzuziehen. Danach ziehe ich meine gelben Gummistiefel und meinen gelben Regenmantel an. Draußen angekommen geht’s los: Matschpfützenspringen! Ich bin am besten!

C: Ganz heimlich versuche ich die Kinder davon zu überzeugen, dass draußen spielen bei Regen nicht besonders spaßig ist. Schlussendlich kann ich verkünden, dass der Außenbereich nicht geöffnet bzw. geschlossen wird, aus mangelndem Interesse der Kinder.

Frage 7:

Bei der Eingewöhnung weinen mehrere Kinder gleichzeitig. Was tust du?

B: Ich bewahre einen kühlen Kopf. Ich bin weiterhin die fröhliche, herzliche, liebevolle ErzieherIn und sitze schlussendlich dort mit drei Kindern auf dem Schoß. Diese tröste ich alle drei gleichzeitig, in dem ich ein beruhigendes Lied anstimme.

C: Ich lasse mir nicht anmerken, dass diese Dauerbeschallung ein wenig nervtötend ist. Ich tröste ein Kind nach dem anderen und sorge so schlussendlich für Ruhe. Gott sei Dank.

A: Was ich tue? Ich setze mir Kopfhörer auf. Oder ich verlasse den Raum. Die Lautstärke ist unerträglich. Und wenn man den Lärm gekonnt ausblendet bzw. nicht mehr hört ist es halb so schlimm. Und die weinenden Kinder hören eh von allein wieder auf zu weinen. Man muss es nur aushalten.

Frage 8:

Was löst das Wort „Laterne-Basteln“ bei dir aus?

C: Ich denke: „Och nööö, schon wieder?“

A: Panik! Widerstand! Wut!

B: Ich bin voller Vorfreude.

Frage 9:

Die Dienstbesprechung steht an. Am Ende eines Themas fragt die Leitung: „Hat noch jemand Ideen dazu?“ Wie reagierst du?

B: Na klar habe ich dazu noch Ideen. Ich sprudle vor Kreativität und sage all das, was mir zum Thema noch so einfällt.

C: Ich hätte zwar noch Ideen, schweige aber, weil mir ein zügiges Ende der Teambesprechung irgendwie wichtiger ist.

A: Ich habe keine Idee und würde sie auch nicht anbringen, wenn ich eine hätte. Des Weiteren macht es mich stinksauer, wenn jemand anderes am Ende noch eine Idee anbringt. Das macht man einfach nicht. Alle wollen Feierabend und diese Person verzögert das Ganze nur unnötig.

Frage 10:

Zwei Kinder fragen dich, ob ihr gemeinsam Memory spielen wollt. Was antwortest du?

A: Ich antworte mit: „Nein“. Auch wenn ich gerade nichts anderes zu tun habe, gebe ich vor, etwas anderes zu tun zu haben, um nicht spielen zu müssen.

B: Natürlich antworte ich mit „ja“. Freudig und singend starte ich mit den Kids in eine spannende Partie Memory.

C: Ich willige zwar ein, bin aber nur so halb bei der Sache.

Auswertung:

Du hast am häufigsten mit A geantwortet:

Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber du hast deinen Beruf völlig verfehlt. An dem ErzieherInnen-Beruf gefällt dir nicht besonders viel – außer das Geld, was du verdienst, der Kaffee, den du trinken kannst und das viele Rumsitzen. Ach ja und der Feierabend ist ja auch nicht schlecht.

Die Kinder sind an der ganzen Sache noch das Schlimmste und würde es sie im Kindergarten nicht geben, wäre es für dich vielleicht doch erträglich. Oder auch nicht. Denn Basteln, Singen, Teambesprechungen und Mütter findest du auch ganz schlimm.

Also tu dir den Gefallen: Such dir was Neues! Ein Bürojob wäre für dich vielleicht die passende Alternative.

Du hast am häufigsten mit B geantwortet:

Ja, du bist absolut richtig in deinem Beruf! Quasi die perfekte pädagogische Fachkraft. Die/der Vorzeigeangestellte, von welcher jede KiTa träumt.

Du liebst Kinder, magst singen und basteln. Du bist unglaublich emphatisch im Umgang mit den Eltern, Kindern und dem ganzen Team und sprudelst vor Kreativität und alles an dem Job macht dir Spaß. Also, was willst du mehr?

Du hast am häufigsten mit C geantwortet:

Also so eine richtig gute Fachkraft bist du nun nicht Aber Hopfen und Malz sind bei dir noch nicht verloren. Man könnte sagen: Es ist ausbaufähig. Du magst definitiv die gemütlichen Seiten des Jobs lieber und einen großen Teil deiner Zeit sitzt du einfach gepflegt ab, aber das macht nichts. Im Endeffekt machst du deinen Job und wurschtelst dich so durch.

Wahrscheinlich ist dieser Job für dich genauso gut oder nicht gut wie jeder andere und somit kann man dir nur raten: Bleib einfach bei dem, was du gerade tust und versuch ein bisschen mehr Motivation reinzubringen. Dann wird das schon.

Von Manuela

Manuela kann als Erzieherin sehr gut mit Kindern, aber auch mit Texten.

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