Montessori – das Konzept und alles Wichtige für ErzieherInnen

Montessori ist ein pädagogisches Konzept, das von der italienischen Pädagogin Maria Montessori entwickelt wurde. Es basiert auf der Idee, dass Kinder natürliche Neugier und Lernbegierde haben und dass sie in einer anregenden Umgebung am besten lernen können. Das Montessori Konzept betont die Bedeutung von Selbstbildung und Selbstentdeckung. Kinder sollen die Freiheit haben, ihre Umwelt zu erforschen und ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Es gibt keine festen Lehrpläne oder Lehrbücher, sondern vielmehr eine Vielzahl von Materialien, die die Kinder nach ihren eigenen Interessen und Fähigkeiten auswählen können.

Ein wichtiger Aspekt von Montessori ist die Schaffung einer geeigneten Umgebung für das Lernen. Dazu gehört eine saubere, ordentliche und gut organisierte Umgebung, die die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt. Es gibt auch spezielle Montessori Materialien, die die Kinder verwenden können, um ihre Fähigkeiten in Bereichen wie Mathematik, Sprache, Naturwissenschaften und soziale Fähigkeiten zu entwickeln. Das Montessori Konzept hat sich in vielen Ländern weltweit bewährt und ist in Deutschland in vielen Schulen und Kindergärten zu finden. Es wird oft als Alternative zu traditionellen pädagogischen Ansätzen angesehen und hat viele Anhänger, die seine Fähigkeit schätzen, Kinder zu selbstbewussten und selbstständigen Individuen zu erziehen.

Allerdings gibt es auch Kritiker, die argumentieren, dass das Montessori Konzept zu wenig strukturiert ist und dass es keine ausreichenden Standards für die Ausbildung von Lehrern gibt. Trotz dieser Kritik bleibt Montessori eine beliebte Wahl für Eltern, die eine alternative pädagogische Methode suchen und die Wert auf die Förderung der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung ihrer Kinder legen.

Wie ist das Montessori Konzept aufgebaut?

Das Montessori Konzept basiert auf einer Reihe von Prinzipien, die die pädagogische Umgebung und die Art und Weise, wie Kinder lernen, formen. Eines der wichtigsten Prinzipien ist die Schaffung einer anregenden Umgebung, die die natürliche Neugier und Lernbegierde der Kinder fördert. Dazu gehört eine saubere, ordentliche und gut organisierte Umgebung, die die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt. Es gibt auch spezielle Montessori Materialien, die die Kinder verwenden können, um ihre Fähigkeiten in Bereichen wie Mathematik, Sprache, Naturwissenschaften und soziale Fähigkeiten zu entwickeln.

Ein weiteres wichtiges Prinzip ist die Idee der Selbstbildung. Kinder sollen die Freiheit haben, ihre Umwelt zu erforschen und ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Es gibt keine festen Lehrpläne oder Lehrbücher, sondern vielmehr eine Vielzahl von Materialien, die die Kinder nach ihren eigenen Interessen und Fähigkeiten auswählen können. Ein weiteres wichtiges Prinzip ist die Idee des „Work Cycles“, bei dem die Kinder in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Aufgabe erledigen und danach ihre Arbeit präsentieren und diskutieren. Dies unterstützt die Kinder dabei, die Verantwortung für ihre Arbeit zu übernehmen und ihre Erfolge zu feiern.

Ebenso wichtig ist die Idee des „prepared environment“, bei dem die Umgebung so gestaltet ist, dass sie die Entwicklung des Kindes unterstützt und seine Neugier und Selbstbildung fördert. Ein weiteres wichtiges Prinzip ist die Idee der „Absorbent Mind“ bei dem Kinder als „Absorbent Mind“ betrachtet werden, die die Umwelt aufnehmen und verarbeiten wie ein Schwamm.

Ein letztes wichtiges Prinzip ist die Idee der „Freedom within limits“, bei dem Kinder die Freiheit haben, ihre Umwelt zu erforschen, aber innerhalb bestimmter Grenzen, um sicherzustellen, dass sie sich in einer sicheren Umgebung befinden. All diese Prinzipien arbeiten zusammen, um eine pädagogische Umgebung zu schaffen, die die natürliche Neugier und Lernbegierde der Kinder fördert und ihnen die Freiheit gibt, sich selbst zu entfalten.

Wie funktioniert die Montessori Pädagogik in der Kita?

Die Montessori Pädagogik ist eine pädagogische Methode, die auf der Arbeit von Maria Montessori basiert und sich darauf konzentriert, das individuelle Lernen und die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern. In einer Montessori Kita wird das Kind als eigenständiger und neugieriger Mensch betrachtet, der die Freiheit hat, seine Umwelt auf eigene Weise zu erforschen und zu entdecken.

In einer Montessori Kita gibt es eine speziell gestaltete Umgebung, die die Entwicklung der Kinder unterstützt. Dazu gehören Materialien, die die Kinder ansprechen und die ihnen helfen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Die Materialien sind nach Alter und Fähigkeiten der Kinder gruppiert und ermöglichen es den Kindern, auf ihrem eigenen Lernpfad voranzuschreiten.

Die Kinder arbeiten in einer Klasse mit gleichaltrigen, aber auch älteren und jüngeren Kindern zusammen. Dies ermöglicht es ihnen, von den Erfahrungen und Kenntnissen der anderen Kinder zu profitieren und ihre sozialen Fähigkeiten zu entwickeln.

Ein wichtiger Bestandteil der Montessori Pädagogik ist die Beobachtung und die Anpassung an die Bedürfnisse des einzelnen Kindes. Die Erzieher beobachten die Kinder bei ihrer Arbeit und unterstützen sie dort, wo sie Hilfe benötigen. Sie geben den Kindern auch Aufgaben, die ihren Fähigkeiten und Interessen entsprechen, um sie zu motivieren und zu fördern.

Die Montessori Pädagogik legt auch großen Wert auf die Entwicklung der Selbstständigkeit und Verantwortung der Kinder. Kinder lernen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen. Sie lernen auch, ihre Umgebung zu pflegen und zu organisieren, indem sie beispielsweise bei der Vorbereitung der Mahlzeiten oder dem Aufräumen des Raums helfen.

Insgesamt fördert die Montessori Pädagogik in der Kita die individuelle Entfaltung der Kinder und unterstützt sie dabei, ihre Fähigkeiten und Talente zu entdecken und auszubauen. 

Wer war Maria Montessori?

Maria Montessori war eine italienische Ärztin und Pädagogin, die im frühen 20. Jahrhundert ein revolutionäres Konzept für die Erziehung von Kindern entwickelt hat. Sie gilt als die Begründerin der Montessori Pädagogik, die auf der Idee basiert, dass Kinder natürlicherweise lernbegierig und selbstbildend sind und dass die Umgebung und die Art und Weise, wie sie lernen, entscheidend dafür sind, ob sie ihr volles Potenzial entfalten können. Maria Montessori wurde 1870 in Chiaravalle, Italien, geboren und begann ihre Karriere als Ärztin. Sie studierte Medizin an der Universität Rom und arbeitete später in einer Kinderklinik in der Hauptstadt. Während ihrer Arbeit beobachtete sie die Kinder und erkannte, dass sie eine natürliche Neugier und Lernbegierde hatten, die durch die traditionelle Erziehung unterdrückt wurde.

Inspiriert von diesen Beobachtungen begann sie, ihre eigene Pädagogik zu entwickeln, die auf der Idee der Selbstbildung basiert. Sie gründete 1907 eine Schule für arme Kinder in einem Armenviertel Roms, die Casa dei Bambini, wo sie ihre Ideen ausprobierte. Sie beobachtete, dass Kinder, wenn sie in einer anregenden Umgebung unterstützt werden, die ihre natürliche Neugier und Lernbegierde fördert, in der Lage sind, ihr volles Potenzial zu entfalten. Sie entwickelte spezielle Montessori Materialien, die die Kinder verwenden konnten, um ihre Fähigkeiten in Bereichen wie Mathematik, Sprache, Naturwissenschaften und soziale Fähigkeiten zu entwickeln.

Montessori verbrachte ihr Leben damit, ihre Pädagogik zu verbreiten und Schulen in Europa, Asien und Nordamerika zu gründen und zu unterstützen. Sie schrieb viele Bücher über ihre Ideen und reiste um die Welt, um Vorträge darüber zu halten.

Was sind die Vorteile einer Montessori Kita?

Einer der größten Vorteile einer Montessori Kita ist die individuelle Förderung. In einer Montessori Kita wird jedes Kind als einzigartiges Individuum betrachtet und es wird ein individueller Lernplan für jedes Kind erstellt. Kinder lernen auf ihrem eigenen Tempo und mit Materialien, die auf ihrem Entwicklungsstand und Interessen basieren. Ein weiterer Vorteil ist die Förderung der Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein. In einer Montessori Kita werden Kinder ermutigt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für ihr eigenes Lernen und Handeln zu übernehmen. Sie lernen, ihre Umgebung zu erkunden und ihre Umwelt aktiv zu gestalten.

Eine Montessori Kita fördert auch die Entwicklung sozialer Fähigkeiten. Kinder lernen, miteinander zu arbeiten und zusammenzuarbeiten, sowie Respekt und Verständnis für die Unterschiede der anderen zu entwickeln. Sie lernen auch, Verantwortung für ihre Umwelt und die Umwelt anderer zu übernehmen. Eine Montessori Kita bietet auch eine anregende Umgebung, die die natürliche Neugier und Lernbegierde der Kinder fördert. Kinder haben Zugang zu einer Vielzahl von Materialien und Ressourcen, die ihnen helfen, ihre Fähigkeiten in Bereichen wie Mathematik, Sprache, Naturwissenschaften und soziale Fähigkeiten zu entwickeln.

Abschließend lässt sich sagen, dass eine Montessori Kita eine ideale Wahl für Eltern ist, die eine pädagogische Methode suchen, die die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten ihres Kindes fördert

Wie wird man Montessori Erzieher?

Erzieher, die sich für die Montessori Pädagogik umschulen möchten, haben verschiedene Möglichkeiten, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern. Eine Möglichkeit ist die Teilnahme an Fortbildungen und Seminaren, die von Montessori Schulen oder Instituten angeboten werden. Diese Fortbildungen können sowohl online als auch vor Ort stattfinden und bieten einen Einblick in die Grundprinzipien der Montessori Pädagogik sowie die Möglichkeit, spezifische Fähigkeiten zu erlernen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Teilnahme an einem Aufbaustudium oder einem Weiterbildungsprogramm, das auf die Montessori Pädagogik spezialisiert ist. Diese Programme können sowohl an Universitäten als auch an Fachschulen angeboten werden und umfassen in der Regel sowohl theoretische als auch praktische Komponenten. Es gibt auch Möglichkeiten, sich durch Montessori Lehrgänge, die von Montessori Instituten und Organisationen angeboten werden, aus- und weiterbilden zu lassen. Diese Lehrgänge umfassen sowohl die Theorie als auch die Praxis der Montessori Pädagogik und bereiten die Teilnehmer darauf vor, Montessori Materialien zu verwenden und Kinder auf ihrem Lernpfad zu unterstützen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Anforderungen an die Qualifikation und die Zertifizierung von Montessori Erziehern von Land zu Land unterschiedlich sind. Es ist daher ratsam, sich vor Aufnahme eines Aus- oder Weiterbildungsprogramms über die geltenden Anforderungen in dem Land zu informieren, in dem man arbeiten möchte.

Um ein Montessori Erzieher zu werden, gibt es mehrere Schritte, die man unternehmen kann:

  1. Eine pädagogische Ausbildung absolvieren: Um ein Montessori Erzieher zu werden, ist es wichtig, eine pädagogische Ausbildung zu absolvieren. Dies kann eine Ausbildung zum Erzieher oder zum Lehrer sein.
  2. Montessori Schulungen absolvieren: Nach Abschluss einer pädagogischen Ausbildung, ist es wichtig spezielle Montessori Schulungen zu absolvieren. Es gibt verschiedene Schulungen von verschiedenen Montessori Institutionen und Organisationen, die man besuchen kann.
  3. Praktische Erfahrungen sammeln: Praktische Erfahrungen sind sehr wichtig, um ein Montessori Erzieher zu werden. Es ist empfehlenswert, in einer Montessori Einrichtung zu arbeiten und sich dort mit der Methode vertraut zu machen und um wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
  4. Zertifizierung erlangen: Nach Abschluss einer Montessori Schulung und sammeln von praktischen Erfahrungen, kann man sich für eine Zertifizierung als Montessori Erzieher bewerben. Diese Zertifizierung wird von Montessori Institutionen und Organisationen angeboten.

Mehr dazu findet Ihr auch auf der Seite der deutschen Montessori Gesellschaft.

Wie sieht die Arbeit als Erzieher in einer Montessori Kita aus?

Der Leitspruch „Hilf mir es selbst zu tun“ ist sicherlich den meisten Fachleuten ein Begriff. Und passt gut. Als Erzieher in einer Montessori Einrichtung hat maneine stark beobachtende Funktion, muss aber auch im richtigen Moment unterstützen, sodass das Kind in der Lage ist, selbst weiter zu lernen.

Konkret heißt das:

Da die Umgebung für die freie Entwicklung eine so große Rolle spielt, sollte man den iRaum ansprechend vorbereiten. Wenn die Kinder schließlich im Raum agieren, beobachtet man genau. Wer interessiert sich für welches Material? Wer ist gerade in welcher Phase? Welcher Lernbereich ist im Fokus? Das Wichtigste aber ist: Man muss akzeptieren, dass die Kinder frei entscheiden, was sie gerade tun möchten.  Interessiert sich ein Kind z. B. für ein Spielmaterial, sollte der Erzieher oder die Erzieherin auf das Kind zugehen und das Material erklären. Oder anders ausgedrückt, man hilft, damit sich das Kind selbst helfen kann. Danach geht man wieder in die beobachtende Rolle und beobachtet weiter, wie das Kind mit dem Material interagiert und lernt.

Wie viele Montessori Kinderhäuser gibt es in Deutschland?

Die Zahl der Montessori Einrichtungen hat in den letzten Jahren stark zugenommen, und es gibt inzwischen viele Montessori Kindergärten, Grundschulen und weiterführende Schulen in Deutschland. Die genaue Anzahl der Montessori Kinderhäuser in Deutschland variiert. Schätzungsweise existieren in Deutschland rund 600 Montessori Kitas (Kinderkrippen und -häuser) und etwa 400 Montessori Schulen.

Wann wurde die erste deutsche Montessori Schule gegründet?

Die erste deutsche Montessori Schule wurde in Jena 1923 gegründet. 1929 wurde diese dann von der nationalsozialistisch bestimmten Landesregierung von Thüringen verboten. Vielen Montessori Einrichtungen ging es ähnlich. Erst 1945 konnten die ersten Montessori Einrichtungen wieder öffnen.

Welches Lernmaterial wird bei Montessori verwendet?

In einer Montessori Einrichtung werden verschiedene Arten von Lernmaterialien verwendet, die speziell entwickelt wurden, um die Entwicklung der Kinder in Bereichen wie Mathematik, Sprache, Naturwissenschaften und sozialen Fähigkeiten zu fördern. Einige der häufig verwendeten Materialien sind:

  1. Mathematische Materialien: Dazu gehören Würfel, Rechenstäbe, Geometrie-Materialien und Zahlenpuzzle.
  2. Sprachmaterialien: Dazu gehören Buchstabenkästen, Wortbildungsspiele und Silbenpuzzle.
  3. Naturwissenschaftliche Materialien: Dazu gehören Mikroskope, Pflanzen- und Tiersammlungen, Chemie- und Physik-Experimente.
  4. Soziale Fähigkeiten Materialien: Dazu gehören Rollenspiele, Puzzles und Spiele, die die Entwicklung von Empathie und sozialer Verantwortung fördern.
  5. Sensorial Materialien: Dazu gehören Materialien zur Förderung der Feinmotorik und Wahrnehmung wie zum Beispiel Wasserpumpen, Schraubendreher und Gewichtsscheiben.

Welche Kritik gibt es an der Montessori Pädagogik?

Auch an der Montessori Pädagogik gibt es Kritik, obwohl sie von vielen Menschen als eine erfolgreiche Methode zur Förderung der Entwicklung und Bildung von Kindern betrachtet wird. Einige der häufigsten Kritikpunkte sind:

  1. Wenig Standardisierung: Einige Kritiker argumentieren, dass es keine Standardisierung in Bezug auf die Umsetzung der Montessori Methoden gibt, was dazu führen kann, dass die Ergebnisse von Schule zu Schule variieren.
  2. Fehlende Schwerpunktsetzung auf traditionelle Fächer: Montessori Pädagogik legt weniger Wert auf die Vermittlung traditioneller Fächer wie Mathematik, Sprachen und Naturwissenschaften.
  3. Mögliche Kosten: Montessori Schulen können teurer sein als traditionelle Schulen, was sie für manche Familien unerschwinglich machen kann.
  4. Mangel an wissenschaftlichen Beweisen: Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Beweise dafür, dass die Montessori Methoden wirksamer sind als andere Methoden, was von einigen Kritikern bezweifelt wird.
  5. Mangel an strukturiertem Unterricht: Einige Kritiker argumentieren, dass Montessori Schulen zu wenig strukturierten Unterricht haben, was dazu führen kann, dass Kinder nicht genug Disziplin und Selbstkontrolle lernen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Montessori Pädagogik ist eine sehr geschätzte Methode in der Pädagogik und es gibt auch viele positive Rückmeldungen und Erfolgsgeschichten von Montessori Schulen und Einrichtungen auf der ganzen Welt.

 

Von rschulte

Ralf Schulte ist Texter, Redakteur, Creative Director, Marketingspezialist sowie Literatur-, Film- und Theaterwissenschaftler.

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