Die 24-Stunden-Kita: Wer will das mitmachen?
- 01.09.2018
- Mirjam Blake
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Die 24-Stunden-Kita als Zukunftsmodell? Es handelt sich jedenfalls um ein aktuelles Reizthema. Viele Kritiker lehnen das Konzept komplett ab, während es bereits staatliche Förderung für den Ausbau der Betreuungszeiten gibt. Welche Eltern nehmen diesen Service in Anspruch und was müssen Erzieher beachten, die sich für die Arbeit in einer solchen Einrichtung entscheiden? Eine Bestandsaufnahme.
24-Stunden-Kita: Kinderbetreuung abseits von 9 bis 17 Uhr
Schuften abseits der üblichen Arbeitszeiten – das kann mit dem Willen zu tun haben, Karriere machen zu wollen, dem Arbeitgeber entgegen zu kommen und für den Arbeitsmarkt attraktiver zu sein. Aber einige Eltern arbeiten im Schichtdienst, weil sie keine Wahl haben: Sie können nicht immer abends, nachts oder früh morgens für ihre Kinder da sein. Polizei, Medizin, Pflege, Feuerwehr, Nahverkehr und viele andere Branchen sind auf die Einsatzbereitschaft ihres Teams rund um die Uhr angewiesen und fördern daher selbst die Nutzung von flexiblen Betreuungsangeboten.
Gibt es die Möglichkeit nicht, dass Partner, Familie und Freunde sich um die Kinder kümmern, nehmen Eltern gern professionelle Fachkräfte in Anspruch. Ist es ihnen zu verdenken, dass sie einer pädagogischen Einrichtung mehr Vertrauen als einem minderjährigen Babysitter? Bis jetzt haben sich die neuen Betreuungsangebote allerdings noch nicht bundesweit durchgesetzt.
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Was sagen die Kritiker über die 24-Stunden-Kita?
Dass ein aktuelles Förderprogramm bis zu 100 Millionen Euro in die sogenannten 24-Stunden-Kitas investiert, sehen Experten wie Laien kritisch. Im Netz gehören Verurteilungen wie „Rabeneltern“ noch zu den harmlosen Varianten. Routine, Abendbrot zuhause, Einschlafrituale mit den Eltern und die Nacht im eigenen Bett zu verbringen – das sehen viele als unabdingbar für eine gesunde Entwicklung der Kinder an. Eltern müssen sich rechtfertigen, wenn sie bedingt durch ihre Arbeit andere Modelle für ihre Kinder wählen. Die hitzigen Diskussionen schrecken manche Eltern jedoch direkt ab, solche Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen.
Ein weiteres Contra-Argument: Der Arbeitsmarkt rückte durch 24-Stunden-Kitas weiter weg von der Familienfreundlichkeit. Könnte es nicht sein, dass Eltern genötigt werden, sich flexibleren Arbeitszeiten zu beugen, weil der Arbeitgeber Betreuung in einer 24-Stunden-Kita ermöglicht?
Geld für mehr Betreuung, wo bleibt die Qualität?
Auch Erzieher sehen die zusätzlichen Arbeitszeiten oft kritisch. Sie müssen dafür auch im Schichtdienst antreten, haben selbst das Problem der Betreuung für die eigenen Kinder. Viele Einrichtungen haben bereits Schwierigkeiten, die regulären Betreuungszeiten mit qualifiziertem Personal abzudecken. Außerdem zeigen sich im normalen Erzieher-Alltag viele andere Aspekte auf, bei denen eine Millionen schwere Förderung sinnvoll wäre.
Was müssen Erzieherinnen in einer 24-Stunden-Kita leisten?
Und wie läuft es in der Praxis? Auch wenn der Name es vermuten lässt, die Kinder bleiben in der Regel nicht länger als etwa 10 Stunden in den Einrichtungen. Die Eltern müssen mancherorts sogar Arbeitszeitnachweise vorlegen, damit gewährleistet ist, dass sie in der Betreuungszeit nicht privat unterwegs sind.
Die Abend- und Nachtbetreuung kann sehr individuell ablaufen, da meist nur wenige Kinder da sind. Der Rahmen und die Schlafräume sind möglichst familiär, die anwesenden Erzieher werden noch stärker als Bezugspersonen gefordert. Zur regelmäßigen Arbeit am Abend, in der Nacht, an Wochenenden und in den Ferien müssen Erzieher in diesem Fall bereit sein.
Wie geht die Politik weiter vor?
Für Alleinerziehende und Schicht-Arbeiter ein Segen – für Kinder und Erzieher ein Fluch? Einfach wird sich die Debatte um die 24-Stunden-Kitas nicht klären lassen. Es bleibt abzuwarten, ob nach Ablauf der aktuellen Förder-Periode erste offizielle Zahlen und Fakten etwas zur Diskussion beitragen werden bzw. ob die Regierung ihren Kurs zukünftig ändert. Fest steht jedoch: Einige Einrichtungen haben die verlängerten Öffnungszeiten aus Mangel an Interesse und wegen der hohen Kosten schnell wieder eingestellt.
Was haltet Ihr von der 24-Stunden-Kita? Wäre das was für Euch? Die meisten sagen wohl eher nein. Aber vielleicht sucht Ihr gerade einen neuen Erzieher-Job? Wie wäre es mit einem neuen Erzieher Jobs? Oder ein kleiner Ortswechsel? HIer geht’s zu den Stellenangeboten für: Erzieher Jobs Berlin • Erzieher Jobs München • Erzieher Jobs Düsseldorf • Erzieher Jobs Frankfurt • Erzieher Jobs Hamburg • Erzieher Jobs Dortmund • Erzieher Jobs Bremen • Erzieher Jobs Stuttgart • Erzieher Jobs Leipzig • Erzieher Jobs Dresden • Erzieher Jobs Köln • Erzieher Jobs Mainz • Erzieher Jobs Wiesbaden • Erzieher Jobs Bochum
Von Mirjam Blake
Medienwissenschaftlerin, Texterin, Journalistin, Träumerin
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