Was ist das Gute-Kita-Gesetz? Was bedeutet es?

Das Gute-Kita-Gesetz wurde vom Bundestag und Bundesrat verabschiedet. Familienministerin Franziska Giffey hat es jetzt endlich geschafft. Zum 01.01.2019 wird das Gesetz in Kraft treten. Aber was genau steckt dahinter und welche Auswirkungen hat das auf den Kita-Alltag und Dich als Erzieher? Hier das wichtigste für Dich auf einen Blick.

Wie viel Geld bringt das Gute-Kita-Gesetz?

Sehr viel: Bis 2022 will der Staat 5,5 Milliarden Euro für Kitas bereitstellen. Damit soll die Qualität von den Einrichtungen verbessert werden und die Eltern bei den Kosten für den Kita-Platz ihrer Kinder finanziell unterstützt werden. Das Geld wird in den Jahren aufgeteilt, allerdings werden nicht die gesamten 5,5 Milliarden Euro bei den Kitas ankommen. Der Staat bekommt einen Anteil an Verwaltungskosten zugesprochen. Das Geld wird aufgrund des Steueraufkommens und der Bevölkerungszahl errechnet und auf die einzelnen Länder aufgeteilt.

Wo genau soll das Geld aus dem Gute-Kita-Gesetz eingesetzt werden?

Das Gesetz beinhaltet eine Liste an Teilbereichen der Kita, in die das Geld investiert werden soll: Die Inklusion soll gestärkt und die Öffnungszeiten der Einrichtungen sollen verlängert werden. Die Kitaleitung soll ebenfalls entlastet werden, sodass sie sich den eigentlichen Aufgaben einer Leitung besser und intensiver widmen kann. Die sprachliche Bildung soll mehr gefördert werden und die Fachkräfte in den Bereichen kindliche Entwicklung, Gesundheit, Ernährung und Bewegung weitergebildet werden. Tagesmütter sollen gestärkt werden und die Räume der Kita verschönert werden. Die Zusammenarbeit mit kommunalen Spitzenverbänden soll verbessert werden und zuletzt soll darin investiert werden, dass die Bewältigung von Problemen und Herausforderungen optimiert wird. Die bereits erwähnte Entlastung der Eltern in finanzieller Hinsicht ist ein wichtiger Punkt, dem sich schon einige Länder voraussichtlich verschrieben haben.

Wem kommt das Gute-Kita-Gesetz zu Gute?

Vor allem Eltern, die nicht viel verdienen, werden dankbar sein für die finanzielle Unterstützung durch das Gute-Kita-Gesetz. Die Familien, die Kinderzuschlag oder Wohngeld bekommen, werden gänzlich von den Gebühren befreit. Damit bekommen sie dieselben Privilegien, die auch Hartz-IV-Empfänger und Asylbewerber bereits haben. Natürlich werden längerfristig auch alle Beteiligten – Kinder, Eltern, Erzieher – positive Veränderungen spüren und können sich über das Gesetz freuen, wenn das Geld sinnvoll eingesetzt wird.

Gibt es Kritik am Gute-Kita-Gesetz?

Wie so oft gibt es natürlich auch kritische Stimmen und Gegner des Gute-Kita-Gesetzes. Gerade deswegen hat es gedauert, bis es endlich durchgekommen ist. Fachleute klagen darüber, dass den Ländern keine klaren Regeln und Vorgaben gemacht werden, die eine verbesserte Qualität bringen sollen. Es fehlen Ziele, die Einrichtungen anstreben können. Giffeys Gegenargument ist dabei, dass sie den einzelnen Kitas die Freiheit lassen möchte, selbst zu bestimmen, was bei ihnen fehlt und was dringlichst verbessert werden muss. Der Bund weiß ja nun nicht über alle Zustände der Einrichtungen genaustens Bescheid, um dies entscheiden zu können. Allerdings ist auch klar, dass die Länder niemals einem Gesetz zugestimmt hätten, dass ihnen explizite und genaue Vorschriften gibt.

Ebenfalls kritisch wird die Entlastung bei den Gebühren gesehen. Qualitativ hochwertige Kitas haben in erster Linie nichts mit Gebührenfreiheit zu tun. Natürlich hat es auch etwas Positives und viele Familien werden sich freuen, aber wenn die Länder ihr Geld nur in das teure Abschaffen der Kosten steckt, bleibt kaum Geld mehr, um die restlichen Punkte abzuarbeiten. Die Erzieher sind eh schon überlastet, verfallen dann auch noch die Gebühren, wird jede Fachkraft zu viele Kinder gleichzeitig betreuen müssen. Durch die Berücksichtigung der Kosten, wird der Blick auf eine verbesserte erzieherische Tätigkeit in der Kita und generelle Verbesserungen innerhalb der Einrichtung aus den Augen verloren. Die Balance muss stimmen zwischen den einzelnen Schwerpunkten des Gesetzes.

Ein weiterer großer Kritikpunkt: Die Finanzierung ist nur bis 2022 gesichert. Aber was passiert danach? Wir befürchten, dass die Gelder dann wieder versiegen.

Was ist Deine Meinung zum Gute-Kita-Gesetz? Ist es sinnvoll? Glaubst du deine Einrichtung wird deutliche positive Veränderungen durchmachen, wenn ab 2019 Geld in die Kitas fließt?

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Von Charlotte Koep

Studierte Pädagogin mit journalistischem Spürsinn.

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