10 ätzende Elternsprüche in der Kita – und wie Du humorvoll konterst

Kaum zu fassen, was sich Erzieher manchmal von Eltern anhören müssen. Einige dieser „Elternsprüche“ hast Du so oder so ähnlich sicher auch schon mal abbekommen. Manche Eltern meinen es witzig, andere doch etwas ernster. Wir haben ein paar lustig-sportliche Antworten zusammengestellt, die Du in solchen Fällen ausprobieren kannst – aber nur, wenn es die Situation wirklich erlaubt und die Eltern Humor abkönnen. Alles natürlich mit einem zwinkernden Auge. 😉

Elternsprüche #1: „Schon wieder hingefallen? Passen Sie besser auf, anstatt nur Kaffee zu trinken!“

Antwort: „Ab Morgen sitzt Ihr Kind den ganzen Tag neben mir und trinkt mit uns Kaffee, so minimieren wir das Unfallrisiko am besten.“
Spaß beiseite: Mach den Eltern klar, dass Ihr die Kinder nicht in Watte packt und kleine Unfälle letztendlich ihr Verständnis von Gefahren schärfen. Verweise darauf, dass Ihr dann Trost spendet und ganz bestimmt die Zeit nicht vertrödelt.

Elternsprüche #2: „Ach, ich habe gar nicht mitgekriegt, dass Waldwoche ist – wir haben nur die Flipflops von Prada dabei.“

Antwort: „Sorry, mein Fehler, heute ist ja Laufsteg-Tag!“
Egal, wie deutlich Ihr die Eltern auf wetterfeste Kleidung oder bestimmte Aktivitäten hinweist, der ein oder die andere wird es in jedem Fall vergessen. Deshalb ist es gut, wenn Ihr zumindest Regenjacke und Gummistiefel im Kindergarten deponieren lasst. Und die teuren Markenklamotten? Die werden eben dreckig, so lernen die Eltern vielleicht was.

Elternsprüche #3: „Warum ist an Silvester nicht geöffnet?“

Antwort: „Brauchen Sie einen Babysitter? Ich nehme an Feiertagen 50 Euro die Stunde plus Spesen und bringe meine Familie mit.“
Manche Eltern sehen Erzieher als Dienstleister, die funktionieren sollen, am besten keine eigene Familie oder soziale Verpflichtungen haben und ständig bereit sind, zu arbeiten. Lass Dich nicht in diese Ecke drängen.

Elternsprüche #4: „Dann müssen Sie an den Dienstplänen etwas ändern – wir können doch nichts dafür, dass die Erzieher krank sind!“

Antwort: „Wir stocken unser Personal gerne auf, bitte unterzeichnen Sie die Einzugsermächtigung für 900 Euro Kita-Gebühr monatlich.“
Ihr habt das Recht Eltern zu bitten, die Kinder zuhause zu lassen, wenn durch Krankheit Betreuungsengpässe entstehen. Erinnert Sie daran, dass Ihr sonst den Betreuungsschlüssel nicht aufrecht erhalten könnt und in solchen Extremsituationen eben alle zusammenhalten müssen – das Team allein kann nicht immer alles tragen.

Elternsprüche #5: „Wieso sollen wir etwas mitgeben, nur weil mein Kind keine Nudeln, Reis, Kartoffeln und Gemüse mag?“

Antwort: „Einen Moment bitte, ich frage in der Küche, ob von der Hummersuppe noch etwas da ist.“
Mit den Essensverweigerungs-Phasen machen es Dir die Kinder schon schwer genug, müssen die Eltern noch mit Forderungen nach täglichen Pommes und Würstchen oder glutenfreier, veganer, ayurvedischer Kost stressen? Bleib ruhig, Ihr müsst nicht 50 alternative Menüs zur Auswahl bieten.

Elternsprüche #6: „Können Sie nicht dafür sorgen, dass mein Kind besser hört?“

Antwort: „Ich weiß gar nicht, was Sie haben – bei uns ist sie die Liebste von allen.“
Im besten Fall zieht Ihr, was die Erziehung angeht, mit den Eltern an einem Strang. Überzogene Erwartungshaltungen von Eltern, im Sinne von Erzieher sollten alle vermeintlichen Defizite in der Entwicklung ausbügeln, solltest Du nicht an Dich ranlassen.

Elternsprüche #7: „Wir sind heute Nachmittag eingeladen. Bitte sorgen Sie dafür, dass er sich nicht schmutzig macht.“

Antwort: „Kein Problem: Wir ziehen ihn gleich aus, lassen ihn nackt spielen und duschen ihn noch mal ab, bevor Sie kommen.“
Leider ist Eltern nicht immer bewusst, dass ihre Extrawünsche nicht mit dem Kita-Alltag vereinbar sind. Manchmal hast Du vielleicht konstruktive Lösungsvorschläge, ansonsten gib nicht zu oft nach – sonst werden die Forderungen am Ende nur noch mehr.

Elternsprüche #8: „Aber ich bin doch nur fünf Minuten zu spät.“

Antwort: „Aber Sie waren in diesem Jahr bereits 1.835 Minuten zu spät – begleichen Sie die Mehrkosten oder soll das an Ihren Arbeitgeber gehen?“
Abholzeit ist nicht gleich Schließzeit – bis das Kind fertig angezogen ist, die Eltern noch ihre dringendsten Fragen losgeworden sind, Ihr alles weggeräumt und abgeschlossen habt, vergeht noch einige Zeit und schon habt Ihr wieder Überstunden gemacht. Eltern regelmäßig daran erinnern!

Elternsprüche #9: „Sie müssen kein Fieber messen, so warm ist er doch nicht.“

Antwort: „Ach, Sie haben ja Recht! Ich bin heute schließlich auch gekommen, obwohl mein Arzt meinte, ich soll mit den Masern lieber zu Hause bleiben.“
Ein leicht erhöhte Temperatur, ein bisschen Rotze, ein bisschen Durchfall, ein bisschen Husten … alles nicht so schlimm, meinen die Eltern oft, denn sie wollen nicht mit dem kränkelnden Kind zuhause bleiben. Da hilft oft nur Strenge und nachhause bzw. zum Arzt schicken, wenn offensichtlich doch schon eine richtige Erkrankung besteht.

Elternsprüche #10: „Zuhause haben wir das Problem nicht!“

Antwort: „Dann komme ich am Samstag bei Ihnen vorbei und sehe mir an, wie Sie das machen – in Sachen Pädagogik kann ich bestimmt viel von Ihnen lernen!“
Erstmal leugnen und das Problem kleinreden, ist die Lieblingsstrategie einiger Eltern. Lass Dich damit nicht abspeisen!

Bonus-Elternspruch #11: „Ständig verschwinden die Sachen unseres Kindes. Ich möchte mal wissen, wo die sind!“

Antwort: „Als Erzieher/innen verdienen wir leider nicht so viel und müssen deshalb die Kleinen um Kleiderspenden bitten, die wir dann am Wochenende auf Flohmärkten verkaufen!“
Oder: „Keine Ahnung, wo die Klamotten Ihres Kindes sind. Vielleicht liegt es daran, dass Ihr Kind sich zehnmal am Tag umzieht, alles verliert und nie weiß, wo seine Sachen hängen sollen.“

Verschwundene Klamotten sind ein sehr beliebtes Thema. Leider sind unsere Kleinen oft sehr schusselig, verschlampen ihre Sachen, tauschen mit anderen Kindern oder ziehen aus Versehen die falsche Kleidung an.  Es sind eben Kinder.

Spaß beiseite. Zu Hause wundert sich niemand, dass Socken verschwinden und niemals mehr auftauchen. Aber in der Kita wird schnell unterstellt, dass es Diebe gibt oder die Erzieherinnen nicht auf die Sachen aufpassen. Das Beste, was Ihr hier machen könnt. Ich bietet an, hier und dort zu schauen. Dann holt Ihr die Kiste mit den Fundsachen heraus und lasst die Eltern selbst etwas suchen. So merken sie selbst, wie leicht und oft Kleidung verloren gehen kann. Ist eben so. Fertig aus.

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Von Mirjam Blake

Medienwissenschaftlerin, Texterin, Journalistin, Träumerin

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