Die 5 häufigsten Gründe der Kita-Kids um auszurasten
Ja, es gibt verdammt viele Gründe für die kleinen Kita-Kids, um wütend oder sauer zu werden. Und diese Beschreibung ist noch untertrieben: die korrekte Beschreibung wäre wohl eher: Es gibt verdammt viele Gründe für die kleinen Kita-Kids um absolut und vollkommen auszurasten.
Ja! Sie rasten dann so sehr aus, dass sie sich nicht mehr unter Kontrolle haben. Das ist kein großer Spaß für die Beteiligten… Und schon gar nicht für die Erzieherin*, weil solche gepflegten Ausraster die Chance auf einen ruhigen, harmonischen Arbeitstag völlig zu Nichte machen.
Sagen wir es mal so: Ausraster sind normal. Gerade dann, wenn man die Kinder in ihrer schönsten Phase des Lebens betreut: Der Trotzphase.
Mit ihrem Streben nach Autonomie kann den Kleinen schließlich alles ein Dorn im Auge werden und jede noch so simple Sache kann zum Stolperstein am Kita-Morgen werden. Und somit kommt sie hier:
Unsere Zusammenfassung der TOP 5 Gründe für vollkommene Ausraster in der Kita
Stuhlkreis des Grauens
Nun ja. Der Stuhlkreis ist eine besondere Sache für jedes Kind. Aber ein Kreis ist eben ein Kreis und es liegt in der Sache der Natur, dass jeder Stuhl eben genau zwei benachbarte Stühle hat. Nicht mehr und nicht weniger. Bei der genaueren Erläuterung, dass dies bedeutet, dass neben jeder Person immer genau zwei Personen sitzen können, dürften bei Trotzkind-Kennern schon die Alarmglocken läuten. Warum? Ganz einfach: Stellen wir uns mal den trotzigen Max vor. Max will ausschließlich nur neben seinem Freund Tim sitzen. Tim hingegen sieht das nicht so eng. Genauer gesagt: Ihm sind seine Sitznachbarn völlig egal. Was passiert? Neele und Jan sitzen neben Tim und Max bekommt seinen Wunsch -oder sollte ich sagen: seine Bedingung? – nicht erfüllt. Die Folge: Ausraster Nummer 1!
(Richtig kniffelig wird es übrigens, wenn sich gleich mehrere Kinder gleichzeitig zur Bedingung gemacht haben, dass sie ausschließlich neben der Erzieherin sitzend am Stuhlkreis teilnehmen werden… Wie schon beschrieben, hat auch diese nur zwei Sitznachbarn, was dann im Gesamten durchaus mal zu einer eskalierenden Massenpanik führen kann! Tragisch.)
Farben – Die Qual der Wahl
Diese Problematik lässt sich ins Unermessliche spinnen. Schließlich birgt alles, was mit unterschiedlichen Farben darzustellen ist, große Gefahren. Spontan fallen mir da gerade Dinge ein wie: Becher, Teller, Sitzkissen, Kennzeichnungen von Gegenständen, Stifte, Platzmarkierungen, Spielzeug (zum Beispiel Bauklötze). Nun stellen wir uns also das wahnwitzige Szenario vor, bei dem eine KiTa mit unterschiedlich farbigen Tellern arbeitet. Na klar, das sieht nett aus… ist aber nicht klug.
Es fängt schon damit an, dass eine Farbe immer am begehrtesten ist. Und nicht, weil zufällig besonders viele Kinder einer Gruppe gerade die gleiche Lieblingsfarbe haben. Nein. Es setzt sich einfach irgendwann in so einer Gruppendynamik ein Trend durch. Wenn also der beliebte, schon sechsjährige Sven, laut verkündet, dass er einen lila Teller nimmt, weil lila seine Lieblingsfarbe ist wird alles zum Selbstläufer. Plötzlich sind eben nur noch die lila Teller in und alles andere ist out. Wenn jetzt der gerade einmal dreijährige Benno mit ins Spiel kommt, wird es heikel. Warum? Er ist in der Trotzphase und er will ganz sicherlich, dass sein Wille gehört wird. Und wenn nach Sven, Jutta, Hans und Peter schon alle lila Teller weg sind… na was macht der Benno dann? Richtig. Ausraster Nummer 2
Dauerbrenner: Klamotten
Die liebe Kleidung. Ein Kita-Konzept hat ja zumeist bestimmte Regeln für das Tragen unterschiedlichster Kleidung passend zu den unterschiedlichsten Bedingungen, verankert.
Da ist der Sonnenhut im Sommer und da ist die Mütze im Winter. Bei matschigem Regenwetter steht die Matschhose auf dem Programm. Ganz klar.
Echt? Natürlich nicht. Die Rechnung wurde ohne die, nach Autonomie strebende, Bea gemacht. Bea ist sich sicher: „Egal was ihr sagt! Ich ziehe keine Matschhose an. Punkt!“ Da entgegnet die Erzieherin mit einem klaren „Doch“ und schon ist es passiert: Ausraster Nummer 3!
Hilfe! Zu wenig Platz
Eine allzeit beliebte Gefahrenquelle mit Wutpotenzial: Es geht um alles, was eine begrenzte Platzanzahl hat. Angebote, Spaziergänge, Maltische, Sitzplätze auf dem Gokart, Plätze im Toberaum.
Und da schließt unser nächstes Beispiel an:
Der Toberaum ist konzipiert für 8 Kinder. Es dürfen also immer 8 Kinder gleichzeitig dort anwesend sein, um zu toben. Erst wenn eines der 8 Kinder den Raum verlässt, kann ein neues Kind den Raum betreten. So weit so gut. Schwierig wird dies jedoch, wenn die dreijährige Anna diese Regel so absolut gar nicht einsehen will. Denn was haben wir dann? Richtig: Ausraster Nummer 4
Anziehen!
Das Anziehen, insbesondere der Schuhe, ist bei den meisten Kindern eine Sache für sich. Einige können das schon recht früh alleine und weil sie gerne groß sein wollen, machen sie dies auch selbstständig und zügig. Musterkinder sozusagen. Dann gibt es die sehr schlauen Kinder: Diese können es alleine, wollen es aber nicht zeigen, weil es wahnsinnig gemütlich und praktisch ist, wenn einem geholfen wird und die eigene Faulheit ganz bequem siegen kann. Und schließlich gibt es da noch die kleine, aber feine Minderheit, bei dem das Anziehen der Schuhe wirklich noch nicht alleine klappen mag. Da muss natürlich geholfen werden, sodass sich dieser Zustand schnell ändern kann. Und der aufmerksame Leser weiß genau, welche der drei Gruppen, gepaart mit einem süßen dreieinhalb Jahre alten Jungen, wie eine tickende Zeitbombe ist.
Richtig: Gruppe Nummer zwei. Da sitzt also der süße, dreieinhalb Jahre alte Milan, und weigert sich weiter am Gruppengeschehen teilzunehmen, weil er es nicht einsieht, seine Hausschuhe nach einem Spaziergang wieder anzuziehen. Mit viel Wut behauptet er, dass er es einfach nicht könne. Die Erzieherinnen seien dazu da, ihm die Hausschuhe anzuziehen.
Denkt er. Was folgt ist Ausraster Nummer 5.
Nun kennt ihr sie, aber wirklich helfen wird das auch nicht, denn typische Ausraster in der trotzigen Phase der Kinder zu vermeiden… ist schier unmöglich. 😀
*Zur besseren Lesbarkeit von Personenbezeichnungen & personenbezogenen Wörtern wurde hier die weibliche Form genutzt. Diese Begriffe gelten für alle Geschlechter.
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