Montessori Pädagogik – Konzeptreihe Teil 3
Die Montessori-Pädagogik, die um 1907 von Maria Montessori ins Leben gerufen wurde, erfreut sich auch heutzutage immer größer werdender Beliebtheit.
Warum ist das so?
Ähnlich wie zu Zeiten Montessoris, merken viele Eltern, dass das herkömmliche Erziehungsmodell in deutschen Kitas nicht mehr eine besonders große Qualität aufweist. Als Folge orientieren sich Erziehungsberechtigte um und informieren sich über alternative Konzepte.
Viele werden dann bei der Montessori-Pädagogik fündig.
Doch was genau steckt hinter diesem Konzept, das noch heute so gefragt ist?
Maria Montessori arbeitete auf einer psychiatrischen Station und bemerkte dort, dass der Umgang mit den Kindern für ihre Entwicklung nicht förderlich war. Es mangelte an Reizen und Förderungen von außen.
Dies brachte sie auf die Idee, so genanntes „Sinnesmaterial“ zu erschaffen, um die Neugier und das Interesse der Kinder zu wecken, sodass sie sich so selbst fördern konnten. Mit diesem geeigneten Arbeitsmaterial gelang es ihr, in kürzester Zeit große Erfolge bei den Kindern zu erzielen.
Darauf aufbauend leitete sie 1907 das erste Kinderhaus in Italien.
In Deutschland öffnete dann nur 12 Jahre später (1919) ebenfalls das erste Montessori-Kinderhaus, was nach diesem Konzept arbeitete.
Doch nicht nur das Sinnesmaterial ist Kern dieser Pädagogik. Sie nur ein Teil dessen, was letztlich den Grundgedanken umsetzt. Der Grundgedanke von Maria Montessori besteht nämlich darin, dass das Kind in seiner Entwicklung und Individualität in den Mittelpunkt stehen soll. Daraus resultiert, dass jedes Kind seine eigene Entwicklungsgeschwindigkeit hat und diese berücksichtigt wird. Jeder bekommt die Möglichkeit geboten in seinem eigenen Tempo zu lernen und auch gerade das zu lernen, was er gerade in dem Moment möchte. Der Freiheitsbegriff ist hier sehr wichtig.
Dieses freie Lernen ist aber nur möglich, wenn die Umgebung dafür geschaffen wird. Und zur Umgebung zählen dabei alle äußeren Faktoren, wie zum Beispiel auch das pädagogische Personal.
Die Umgebung muss die Kinder dazu einladen, ihre Neugierde zu wecken und ihren Interessen nachgehen zu können. Das heißt konkret: Der Raum muss stets vorbereitet sein. Er muss geordnet sein. Jeder Gegenstand hat seinen Platz. Außerdem muss er mit geeignetem Spiel- bzw. Lernmaterial bestückt sein, welches in Höhe der Kinder platziert wird. Das Material muss hochwertig sein. Denn dies gibt den Kindern auch das Gefühl von Wertigkeit und sie lernen gleichzeitig die Dinge besser zu schätzen. Wie oben schon erwähnt hat Maria Montessori eigenes Sinnesmaterial entworfen, was sich auch heute in fast allen Kindergärten großer Beliebtheit erfreut und zudem längst in deutschen Kinderzimmern Einzug gehalten hat.
Was bedeutet das für die Arbeit als Erzieher in einer Montessori-Kita?
Der Leitspruch „Hilf mir es selbst zu tun“ ist sicherlich den meisten Fachleuten ein Begriff. Und er beschreibt es total gut. Als Erzieher in einer Montessori-Einrichtung hat man zum einen eine stark beobachtende Funktion und zum anderen gilt es im richtigen Moment jene Stütze zu geben, sodass das Kind in der Lage ist selbst weiter zu lernen.
Konkret sieht die Arbeit dann so aus:
Da die Umgebung für die freie Entwicklung eine so große Rolle spielt, bereite ich den Raum ansprechend vor. Wenn die Kinder schließlich im Raum agieren, beobachte ich genau. Wer interessiert sich gerade für welches Material? Wer ist gerade in welcher Phase? Welcher Lernbereich ist beim wem aktuell im Fokus? Und so weiter. Immer auch im Hinblick auf die soziale Komponente des Lernens. „Ich akzeptiere, dass die Kinder frei entscheiden, was sie gerade womit bzw. mit wem tun wollen.“
Interessiert sich ein Kind besonders für ein Spielmaterial, gehe ich auf das Kind zu und erkläre ihm das Prinzip des Materials. Ich helfe ihm also es selbst zu tun. Danach gehe ich wieder in meine beobachtende Rolle und sehe wie dieses Kind mithilfe des Materials aus freien Stücken, in seinem eigenen Tempo lernt.
*Zur besseren Lesbarkeit von Personenbezeichnungen & personenbezogenen Wörtern wurde hier die männliche Form genutzt. Diese Begriffe gelten für alle Geschlechter.
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