Bewerbungstipps für Erzieherinnen und Erzieher
Du brauchst ein paar Bewerbungstipps für Deinen nächsten Job als Erzieher/in? Trotz des Fachkräftemangels gilt: Um die Traumstelle als Erzieherin oder den Top-Ausbildungsplatz zu ergattern, muss die Bewerbung als Erzieherin überzeugen und die Konkurrenz ausgestochen werden. Wie Du Stellenanzeigen richtig liest, mit Deinem zukünftigen Arbeitgeber in Kontakt trittst, Bewerbungsunterlagen verfasst und Dich im Bewerbungsgespräch gut präsentierst – dazu stellen wir Dir einige Bewerbungstipps für Erzieher bereit.
Passt die Erzieher-Stelle zu mir?
Öffentlicher, privater oder kirchlicher Träger mit fixen Tarifen oder alternative Konzepte? Nicht nur für die Bewerbungsphase ist es sinnvoll, dass Du Dich mit der Einrichtung identifizieren kannst – auch für Deine erfolgreiche Arbeit dort, solltest Du genau prüfen, ob die Stelle zu Deinen Schwerpunkten und Interessen passt. Willst Du mit ganz kleinen Kiddies arbeiten oder lieber mit Schulkindern? Beherrschst Du verschiedene Sprachen und passt deshalb in einen mehrsprachigen Kindergarten? Bist du alternativen Konzepten, wie beispielsweise Montessori gegenüber offen?
Bevor wir Dir ein paar Bewerbungstipps geben, ist es es sinnvoll, sich vor der Jobsuche bereits mit Deinen Wünschen und Vorstellungen auseinanderzusetzen – lies hier mehr über unterschiedliche Kita-Konzepte [Welche Kita passt zu mir?], um herauszufinden, was zu Dir passen könnte. Dann sind nämlich auch Initiativbewerbungen eine gute Strategie, zum Beispiel bei Bewegungs-Kindergärten, von denen es in Deutschland noch nicht viele gibt oder bei Einrichtungen in Deinem Umfeld.
Vielleicht denkst Du auch daran, Deinen Job als Erzieherin oder Erzieher ganz an den Nagel zu hängen? Dann solltest Du zuerst ergründen, woran das liegt und ob eine neue Erzieher-Stelle vielleicht eine Lösung ist. So oder so, unsere Bewebungstipps helfen wir bei jedem neuen Job.
Bewerbungstipps für Erzieher #1: Stellenanzeigen richtig lesen
Wer sich lieber auf ausgeschriebene Stellen bewirbt, sollte vor allem eins tun: Die Stellenanzeigen aufmerksam lesen und sich dabei von den Forderungen nicht einschüchtern lassen. Der oberste Bewerbungstipp überhaupt: Es ist nicht nötig, dass Du jeden Punkt der Anforderungen perfekt erfüllst, aber die wichtigsten. Eine Leitungsstelle wird eben nicht an Berufsanfänger vergeben, bei langen Öffnungszeiten wird die Bereitschaft zu Schichtdiensten oft erwartet… Die sogenannten „Kann-Qualifikationen“ hingegen sind nur ein Bonus, sie stehen meist weiter unten im Anzeigen-Text.
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Bewerbungstipps für Erzieher #2: Trau Dich: Ruf an!
Egal, wie aufmerksam Du die Stellenanzeige liest, vieles steht nicht mal zwischen den Zeilen. Deshalb ist eines der vielen Bewerbungstipps für Erzieher: Bevor Du Dich an die Bewerbung setzt, ruf bei der Einrichtung an! So kannst Du nicht nur herausfinden, welche Qualifikationen dem Arbeitgeber besonders wichtig sind, sondern einen ersten persönlichen Eindruck hinterlassen. Wer sich bereits telefonisch vorstellt, zeigt Motivation und Einsatz – im besten Fall wird die später eingesandte Bewerbung nachher positiver aufgenommen. Falls Du bei einem spontanen Anruf keinen Erfolg hast, biete proaktiv einen Telefonanruf zu einem anderen Zeitpunkt an. Das zeigt dein Engagement.
Außerdem bewahrt Dich ein Anruf möglicherweise vor unnötiger Arbeit, zum Beispiel wenn der freie Träger Dir nicht Deinen Wunschlohn bieten kann oder sich nicht auf Teilzeitarbeit einlassen will – was für Dich jedoch Grundvoraussetzung ist. Verschwende Deine Zeit nicht mit Stellen, die eigentlich unpassend sind.
Bewerbungstipps für Erzieher #3: Hospitation als ultimativer Bewerbungstipp
Hast Du keine Gelegenheit eines wochenlangen Praktikums als Erzieherin, sollte auf Deiner To-Do-Liste von guten Bewerbungstipps für Erzieher Hospitation stehen!
Richtig gut kommt es bei den Arbeitgebern an, wenn Du bereits vor der Bewerbung schon einmal in der Einrichtung hospitiert hast. Hospitation bedeutet, dass Du einen oder mehrere Tage unbezahlt in der Einrichtung Eindrücke gesammelt hast. Dabei arbeitest Du nicht aktiv mit, sondern schaust den Mitarbeitern und vielleicht zukünftigen Arbeitskollegen über die Schulter. Kleine Aufgaben, wie das Bespaßen der Kinder, ist aber erlaubt. Wie viel Du Dich aktiv einbringen kannst, solltest du vorher abklären.
Wie in einem Praktikum oder während der Probezeit gilt: »Der Arbeitgeber schaut sich nicht nur mich an. Ich schaue mir auch den Arbeitgeber an.« Du hast bei einer Hospitation die Möglichkeit, Dir einen Eindruck der Einrichtung, des Personals und der Arbeitsweise vor Ort zu machen. Auf beiden Seiten kann geschaut werden, ob die Chemie stimmt. Gehe aber auch hier nicht unvorbereitet hin. Sammle Dir beispielsweise Fragen, die Du in dieser Zeit stellen möchtest. Entscheidest Du Dich, bei dieser Einrichtung eine Bewerbung anzugeben, kann sich die Hospitation positiv auswirken.
Bewerbung schreiben für Erzieher und Erzieherinnen
Hoch motiviert und professionell: Zum einen solltest Du in Deinem Bewerbungsanschreiben darlegen, dass die Förderung von Kindern Dich persönlich begeistert – zum anderen jedoch auch klar Deine fachlichen Kompetenzen und Stärken darlegen. Positioniere Dich als Erzieher/Erzieherin, dem/der die Eltern gern ihre Kinder anvertrauen und als super Kollege/Kollegin, der/die bestens im Team arbeitet. Dass Du aber auch fähig bist, eigenständig zu arbeiten. Dazu musst Du ebenso erklären, warum es genau diese Position und Einrichtung sein soll. Etwas tricky. Aber Dir werden nach gewisser Überlegung sicher ein paar vortreffliche Argumente einfallen. Also, am besten die Webseite vorher besuchen und sich etwas einlesen. Und: Gehe Punkt für Punkt auf die Anforderungen der Stellenanzeige ein.
Tipp: Auch wenn es verlockend ist, verwende nicht das gleiche Anschreiben für mehrere Bewerbungen! Der Text soll authentisch und individuell sein. Aus dem Internet abgeschriebene Textbausteine und allgemeine Formulierungen führen Dich selten zum Ziel.
Pflicht zur Sorgfalt
Ohne Sorgfalt und Zeit geht es nicht. Nur vollständige Bewerbungsunterlagen punkten: eine Seite Anschreiben, Lebenslauf auf höchstens zwei Seiten und Zeugnisse sowie Belege weiterer Qualifikationen (zum Beispiel ehrenamtliches Engagement). Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung müssen perfekt sein, deshalb lass am besten einen Vertrauten Korrektur lesen.
Bewerbungstipps für Erzieher #4: Erkennen lassen, was Deine Stärken sind
Einen besonderen Bewerbungstipp möchten wir Dir ans Herz legen: Wenn Du ein Bewerbungsschreiben verfasst, aber es nicht wie Null-Acht-Fünfzehn aussehen soll, bringe unbedingt Deine Persönlichkeit mit ein. Floskeln wie »Ich bin zuverlässig und kreativ«, werden extrem oft von Arbeitgebern gelesen. Solche Bewerbungen bleiben kaum hängen. Sei originell und hebe Deine Stärken und Leidenschaften hervor. Wenn Du gut darin bist, Geschichten zu erzählen oder eine besondere musische Leidenschaft im Herzen trägst, dann lass es Deinen zukünftigen Arbeitgeber wissen. Das hebt Deine Bewerbung von den anderen ab. Baue ein bis zwei solcher Sätze ein. Nicht zu viele, sonst wirkt es überheblich und überladen. Hast Du keine Idee, versuche Dir eine ideale Situation als Erzieherin vorzustellen. In welcher Situation würdest Du Dich in dem Job am wohlsten fühlen? Welche Handlung lässt Dein Herz höherschlagen? Und genau das solltest Du in deiner Bewerbung einbringen.
Das Bewerbungsgespräch für eine Erzieher-Stelle – endlich
Glückwunsch, Du bist in der engeren Auswahl, wenn Du zum Bewerbungsgespräch eingeladen wurdest. Wie im Bewerbungsschreiben sollst Du nun mündlich Deine Begeisterung, Motivation und Kompetenz vermitteln. Es kann nicht schaden, im Vorfeld Antworten auf gängige Fragen zu formulieren wie „Wo sehen Sie Ihre Stärken?“, „Auf welche Aspekte im Umgang mit Kindern legen Sie besonderen Wert?“ und „Schildern Sie kurz Ihren beruflichen Werdegang.“ Und bereite Dich für die wichtigste Frage vor: „Warum wollen Sie unbedingt zu uns?“ An dieser Frage sind die meisten Bewerber schon gescheitert. Man hat sich einfach nur so beworben und weiß gar nicht, was der zukünftige Arbeitgeber alles macht. Deswegen solltest Du Dich immer gut informieren, die Webseite besuchen, Dich mit den pädagogischen Konzepten vertraut machen usw. Vorbereitung ist immens wichtig!
Darüber hinaus offenbaren sich in einem Gespräch indirekt Deine Softskills, vor allem was Dein Kommunikationstalent angeht. Menschenkenntnis, Empathie oder Dein Integrationsvermögen sind dabei besonders gefragt. Gerade in dem Beruf sind soziale Fähigkeiten Gold wert. Hat der Arbeitgeber Dich bereits durch ein Praktikum oder Hospitation kennengelernt, fällt es ihm leichter, Dich einzuschätzen. Nervosität verzeiht Dir jeder, aber Stammeln, Stottern, keine passenden Antworten parat zu haben, sind No-Gos. Es geht darum, eine gute Selbsteinschätzung, Durchsetzungskraft und Selbstvertrauen zu präsentieren. Dein Gegenüber erwartet keinen perfekten Menschen. Wenn Du Dir Deiner Fähigkeiten und Deinem Wissen sicher bist, dann strahlst Du dies auch aus. Gehst Du unvorbereitet ins Gespräch, können Dir all die Bewerbungstipps nicht helfen.
Welchen Eindruck macht der Arbeitgeber?
Nicht vergessen: Bei einem Vorstellungsgespräch musst auch Du Deinen zukünftigen Arbeitgeber unter die Lupe nehmen. Stelle viele Fragen rund um alles, was für Dich einen Traumjob ausmacht (Personalschlüssel, Arbeitszeiten etc.). Sei ehrlich zu Dir selbst: Wenn Dich zu viele Punkte stören oder Du von der Einrichtung keinen positiven Eindruck erhältst, ist es vielleicht nicht der richtige Job oder nicht die richtige Einrichtung für Dich. Es bringt beiden Seiten nichts, wenn die neue Arbeitskraft eine Stelle nur halbherzig antritt und nach wenigen Wochen wieder kündigt. Als Erzieher/Erzieherin kannst Du in verschiedenen Institutionen arbeiten. Vielleicht ist eine andere Einrichtung Dir besser gesonnen.
Du bist kein Bittsteller! Du bist eine qualifizierte Erzieherin oder ein Erzieher!
Denke immer daran: Ein Stellenangebot ist immer ein Vertrag zwischen Zweien. Du bist kein Bittsteller, der froh ist, wenn man ihn oder sie überhaupt nimmt. Du hast etwas Tolles anzubieten und der andere Dir gegenüber will das haben. Wenn Dir die Jobbedingungen nicht zusagen, musst Du darauf nicht eingehen. Feilschen ist hier auch erlaubt, aber immer realistisch bleiben, wäre eines der letzten Bewerbungstipps für Erzieher. Dennoch kannst Du klar kommunizieren, was für Dich in einem Arbeitsvertrag wichtig ist, z. B. ein paar Tage mehr Urlaub, bezahlte Fortbildungen, einen Firmenwagen (gibt es tatsächlich in manchen Kitas) usw.
Noch mehr Bewerbungstipps für Erzieher? Stöbere doch mal in unseren Artikeln – hier wirst Du bestimmt fündig.
Wir wünschen Dir auf jeden Fall viel Erfolg auf dem Weg zu Deinem neuen Erzieher-Job!
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