Von Typ „Fördersüchtig“ über „Alles Egal“ hinzu „Unsicher“ – 8 typische Elterntypen auf die man in der KiTa stößt

Die Arbeit mit Kindern ist sehr vielfältig, das ist klar. Aber eines vergisst man oft, wenn man an die Arbeit im Kindergarten und Co. denkt: Es ist nicht nur die Arbeit mit den Kindern. Nein, nein … Es ist zugleich auch die Arbeit mit deren Eltern. Und das scheint oftmals die größere Herausforderung zu sein. Jeder, der mit Eltern zusammenarbeitet, weiß, dass man bei den Eltern immer wieder bestimmte Muster erkennt. Und somit kommt sie hier:
Unsere (nicht immer ganz ernst zu nehmende) Top 8 der typischen Elterntypen!

Typ „Ich -akzeptiere-keine-Regeln“

Dieser Elterntyp akzeptiert, wie es der Name sagt, die meisten von der KiTa aufgestellten Regeln nicht. Das beginnt schon bei den Rahmenbedingungen:  bei den Öffnungszeiten. Diese Eltern kommen morgens zu spät und holen ihre Kinder dann ab, wann es ihnen gerade passt. Abläufe und Tagesstrukturen sind ihnen stets egal. Ähnlich läuft es beim Befüllen der Brotdosen. Ist etwa das Nutella-Brot in der Kita verboten, so wird dies gänzlich missachtet und das Kind bringt quasi gerade auf Grund dieses Verbotes jeden Tag ein Nutella- Brot mit. Charakteristisch für diesen Elterntyp ist übrigens, dass das mehrmalige Hinweisen auf diese Regeln keinen Anklang findet und die Missachtung der Regeln weiterhin durchgezogen wird.

Typ „Alles egal“

Dieser Elterntyp ist für Erzieherinnen* meist recht unkompliziert, schließlich ist ihm: „Alles egal“. Es ist egal, was in der KiTa passiert, frei nach dem Motto: Was in der KiTa passiert, bleibt in der KiTa. Es besteht also meist kein Interesse an irgendwas. Jegliche Informationen, die man diesem Elterntyp mitteilt, scheinen auf wenig Interesse zu stoßen. Das Kind ist betreut. Fertig! Eigentlich ganz gut. Problematisch wird es nur, wenn man beispielsweise versucht Geld einzusammeln oder Elternsprechtage bzw. Elternabende anstehen. Denn wie man es schon ahnt: Auch diese Dinge sind den Eltern egal und so wird man verzweifelt auf sein Geld warten und bei Elternabenden wird man genau diese Eltern niemals antreffen.

Typ „Dafür-ist die KiTa-zuständig“

Ein spannender Typ Eltern. Dieser Typ beschreibt nämlich jene Eltern, die die Auffassung haben, dass alles, wirklich alles, was die Erziehung/Bildung/Entwicklung ihres Sprösslings angeht durch die KiTa zu erledigen ist. Ganz klar! Wozu haben sie ihre Kinder schließlich angemeldet? Schneiden lernen, Schleife binden üben, trocken werden, Kleidung selbst anziehen, mit Besteck essen? Es ist doch ganz logisch, dass die Erzieherinnen das zu übernehmen haben, oder nicht?
Nicht selten kommt da das Kind mit ungeputzten Zähnen in den Kindergarten begleitet mit den Worten der Eltern: „Vielleicht könnt ihr hier eben das Zähneputzen mit ihm üben? Das kann es noch nicht!“ Ganz wichtig ist es bei diesen Eltern auch, dass die Kinder in der KiTA rausgehen. Es ist schließlich der erzieherische Auftrag der Erzieherinnen, dass die Kinder frische Luft bekommen, … dass die Eltern dieses am Nachmittag vielleicht selbst mit ihren Kindern übernehmen, ist natürlich undenkbar.

Typ „Fördersüchtig“

„Fand heute auch das Vorschulprogramm statt?“, „Geht ihr Morgen in die Turnhalle?“ „Habt ihr heute weitere Buchstaben gelernt?“ „Wann beginnt ihr Englisch zu lehren?“ „Warum bekommt mein Kind denn nie etwas gebasteltes mit nach Hause?“ usw.

Der Fragenkatalog dieser Eltern ist unendlich lang. Ihr einziger Fokus ist: Die Bildung und die Förderung ihres Kindes. „Normales“ Spielen ist bei diesen Eltern absolut nicht angesehen und es drängt sich oftmals das Gefühl auf, dass jene Eltern erwarten, dass ihr Kind nach dem Kindergarten direkt in die 4. Klasse einsteigen soll. Die logische Konsequenz ist also, dass sie nach jedem Kindergartentag enorm viele Fragen stellen, um zu überprüfen, ob die Erzieherinnen ihrem gewünschten Förderbedarf auch ausreichend nachgekommen sind.

Typ „Unzufrieden“

Dieser Typ Eltern ist durch und durch unzufrieden. Eigentlich vermutlich eher mit dem eigenen Leben bzw. den Lebensumständen. Und da sich diese Unzufriedenheit auf alles niederschlägt, gibt es natürlich auch eine große Unzufriedenheit in der KiTa. Die Erzieherinnen machen in ihren Augen alles falsch. Das anstrengende an diesem Elterntyp ist, dass er dazu prädestiniert ist die gesamte Elternschaft davon zu überzeugen, dass wirklich alles schlecht ist. So wird viel getratscht und gelästert und am Ende ist die ganze Luft verpestet.

Typ „Glücklich und Zufrieden“

Dieser Elterntyp ist natürlich der beste Elterntyp.
Jeder mag glückliche Menschen und man lässt sich gerne anstecken. Diese Eltern sind mit allem zufrieden, sind stets glücklich über die geleistete Arbeit der Erzieherinnen und von ihnen hört man auch ab und an mal ein „Danke“. Es ist erfrischend sich mit diesen Eltern zu unterhalten, denn meist kommt noch ein lustiger Spruch oder eine lustige Anekdote über das betreute Kind oder über das Leben im Allgemeinen.

Typ „Unsicher“

Eltern des unsicheren Typs haben stets Angst vor den Erzieherinnen etwas falsch zu machen. Diese sind schließlich Profis in Sachen Erziehung. Denken sie.  Das ist natürlich schade, denn so kommen häufig Situationen zu Stande, in denen sie vom eigenen Kind beispielsweise geschlagen werden und sich nicht trauen vor den Erzieherinnen klare Grenzen zu setzen. Oft erkennt man diesen Elterntyp auch daran, dass er beim Abholen noch stundenlang in der KiTa verweilt, weil das Kind sich nicht anziehen will, oder weiterspielen will oder andere Gründe findet den Eltern auf der Nase rumzutanzen. Der Elterntyp ist sich dann so unsicher, dass er sich nicht traut vor den Erzieherinnen konsequent zu sein und so ziehen sich diese Situationen ins Unermessliche: Anstrengend für Alle!

Typ „Überängstlich“

Überängstliche Eltern sehen in allem und jedem die Gefahr. Das ist schwer zu ertragen: „Das Klettergerüst ist doch zu hoch“, „mein Kind könnte sich erkälten“, „Bitte nicht in den Wald, da gibt es zu viele Zecken“, „Nichts mit Zucker verteilen, mein Kind lebt zuckerfrei.“ Und so weiter, und so fort… Alles ist kompliziert, aber am kompliziertesten wird es, wenn sich gerade diese Kinder verletzen. Und meistens sind es dann gerade die Kinder von eben solchen Eltern, die sich verletzen. Denn ist dies einmal geschehen, schalten die Eltern auf Alarmstufe rot. Wie kann es schließlich passieren, dass ihr Kind sich verletzt? Wie kommt es zu einer Beule? Passt denn da keiner auf??? Und richtig auf Hochtouren läuft eben jener Elterntyp, wenn der eigene Sprössling durch ein anderes Kind verletzt wurde. Wurde er zum Beispiel gebissen, wird eine Welle losgetreten, dessen Ausmaß einem oft gar nicht bewusst ist. Nicht selten wird ein Rausschmiss des beißenden Kindes aus der Gruppe verlangt, um das eigene Kind zukünftig besser schützen zu können.

Das waren sie: Die Top 8 der Elterntypen. Sicherlich gibt es da noch mehr und sicherlich ist der eine vielleicht anstrengender oder sympathischer als der andere. Aber im Endeffekt sollte man sich immer vor Augen führen: Sie sind Eltern und sie geben alle ihr Bestes für ihre Kinder. Und solange die Kinder noch im Mittelpunkt stehen und eine gute Zeit haben, sollten wir die verschiedenen Elterntypen mit einem Zwinkern betrachten und weiterhin einen guten Job machen 😊.

*Zur besseren Lesbarkeit von Personenbezeichnungen & personenbezogenen Wörtern wird die weibliche Form genutzt. Diese Begriffe gelten für alle Geschlechter.

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Von Manuela

Manuela kann als Erzieherin sehr gut mit Kindern, aber auch mit Texten.

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