10 Fehler bei der Suche nach neuen Erzieher/innen und wie Ihr sie vermeidet

Es ist kein Geheimnis: Es gibt nicht genug Erzieher/innen in Deutschland, um den derzeitigen Bedarf abzudecken. Gleichzeitig berichten viele Personaler, dass immer mehr Erzieher/innen ihren Job aufgeben und sich umschulen lassen. Die Situation ist mehr als dramatisch. Manche Träger haben sogar damit schon angefangen, Fachkräfte direkt aus dem Ausland auszubilden und anzuwerben. Manche Kita-Gruppen mussten zudem schließen.

Wird sich die Situation bald ändern. Vermutlich nicht? Dennoch stellen wir bei unseren Stellenausschreibungen immer wieder fest, dass viele Erzieher/innen auf Jobsuche sind. Die meisten davon sind sicherlich noch in Festanstellung, schauen sich aber bereits nach etwas Besserem um. Teilweise können wir so bis zu 1.000 Seitenaufrufe für eine Stelle als Erzieher/in oder Kita-Leitung erzielen. Doch trotz des starken Interesses berichten uns die Kitas, dass sich niemand beworben hat. Woran lag das?

Anderes Beispiel: Eine sympathische Kita schaltet bei uns eine kostenlose Stellenanzeige und erhält daraufhin zahlreiche Bewerbungen – und das obwohl die Stelle nur ein paar Dutzend Mal aufgerufen wurde. Vergleicht man beide Situation, fragt man sich, warum manche Kitas trotz vieler Interessenten keine Bewerbungen erhalten und andere schon nach kurzer Zeit die Stellen besetzen können.

Wir haben Euch die größten Fehler in der Kommunikation und bei der Suche nach Kita-Persoanl (insbesondere Erzieher und Erzieherinnen) herausgesucht.

Fehler Nr. 1: Ihr denkt, Erzieher wollen nur mehr Geld

In den Medien hieß es, dass Erzieher und Erzieherinnen zu wenig Geld verdienen und das stimmt auch. Aber Geld ist nicht ausschlaggebend, wenn es darum geht, eine neue Stelle als Erzieher anzunehmen. Extra hierfür machten wir eine nicht-respresentative Umfrage in unserer Community. Das Ergebnis:

Über 80 % der Erzieher/innen orientieren sich eher am Ruf der Kita und des Trägers als am Gehalt. Das sollte uns zu denken geben. Mehr Geld ist gut, aber leider nicht ausschlaggebend, sondern manchmal sogar abschreckend.

Fehler Nr. 2: Die Stelle ist unpräzise beschrieben

Klar, Ihr benötigt nicht nur eine/n Erzieher/in, sondern gleich noch eine neue Kita-Leitung, einen Kindheitspädagogen, einen Sozialpädagogen und noch mehr. Aber bitte schreibt das nicht alles in eine Anzeige.

Ansonsten sieht Eure Anzeige so aus:

Erzieher/in, Pädagogen/in, Kinderpfleger/in, Heilpädagogen/in …

Die Wirkung: Die Suchenden erkennen für sich. Da haben gerade viele gekündigt; ich weiß nicht, mit wem ich demnächst zusammenarbeiten werde; die bezahlen alle gleich schlecht; und eigentlich ist es egal, ob ich mich bei denen als qualifizierte, ausgebildete Erzieher/in bewerbe oder als Sozialassistent.

Fehler Nr. 3: Keine Webseite zum Informieren

Vor allem viele kirchliche Träger haben keine eigenen Webseiten für ihre Kitas. Aber wo bitte schön, sollen sich Eure künftigen Erzieher/innen informieren? Jeder geht als erstes ins Internet und recherchiert, wie die Kita aussieht, die gerade Mitarbeiter sucht. Ist das ein moderner Webauftritt? Sind meine Kollegen und Kolleginnen vielleicht alle schon über 60? Oder ist das ein kunterbunter, lustiger Haufen in meinem Alter? Welches pädagogische Konzept steht dahinter? Ist das ein Ort an dem ich gerne arbeite?

Eine gute Kita-Webseite kann diese Antworten liefern. Wenn Ihr schon eine Webseite habt, dann denkt daran: Finden nur Eltern die Seite gut oder auch Erzieher/innen auf Jobsuche?

Fehler Nr. 4: Arroganz und Fehleinschätzung

Immer wieder hören wir von großen, meist städtischen Trägern, dass diese keine Stellenangebote schalten, da doch sowieso alle Jobsuchenden auf ihre Seite kämen. Vielleicht stimmt das in manchen Fällen sogar, aber dann geht man auf eine Übersichtsseite auf der 30 Erzieher/innen gesucht werden. Leider gibt es keine Möglichkeit herauszufinden, für welche Kitas der Träger gerade sucht. Der Anreiz „Ich möchte bei der Stadt arbeiten“ funktioniert hier leider nicht so gut. Auch soziale Träger wie DRK oder AWO können nicht mehr darauf hoffen, dass jemand bei ihnen gezielt nach Erzieher-Jobs sucht.

Fehler Nr. 5: Langweilige Standard-Texte in der Stellenbeschreibung

Hat man eine Stellenbeschreibung als Erzieher oder Erzieherin gelesen, kennt man fast schon alle. Denn: Alle kopieren die gleichen Floskeln und Beschreibungen in ihre Texte, ohne zu überlegen, was sie anders machen könnten. Wer Begriffe liest wie: „Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten“ weiß eigentlich gar nichts.

Deshalb: Werdet konkret. Versucht so gut wie möglich, Eure Kita zu erklären und was Ihr sucht. Nennt Beispiele. Seid kreativ. Schreibt die Stellenanzeige aus Sicht eines Kindes. Oder statt einer Anreihung von Bulletpoints, gestaltet die Anzeige wie der persönliche Brief einer zukünftigen Kollegin.

Und wenn Ihr Unterstützung braucht: Wendet Euch gerne an Kita-Jobs. Wir schreiben Euch ganz individuelle Stellenanzeigen.

Fehler Nr. 6: Die Konkurrenz-Kitas unterschätzen

Andere Kitas bieten mittlerweile einen Mercedes als Firmenfahrzeug an, außergewöhnliche Team-Events und -Reisen, moderne zeitgemäße Einrichtungen und tolle Teams, die allein durch ihre Präsenz neue Bewerber anlocken. In manchen Städten kommt eine Erzieherin auf über 100 freie Stellen. Für welchen Job wird sie sich wohl entscheiden?

Fehler Nr. 7: Ihr habt ein schlechtes Image – oder gar keins

Ihr kennt das bestimmt. Es gibt immer diese Kitas, wo sich alle bewerben, weil es dort so toll ist. Nette Leute, moderne Räumlichkeiten, viele Freiheiten, nette Kinder usw. Diese Kitas haben ein gutes Image. Ihr Ruf eilt ihnen voraus und sie haben selten Schwierigkeiten, neues Personal zu finden.

Im Gegensatz dazu gibt es Kitas, die viele Probleme haben: Entweder war die Kita-Leitung nicht ideal, viele Mitarbeiter haben gewechselt, die Räumlichkeiten waren renovierungsbedürftig, die Bezahlung nur einigermaßen in Ordnung; Erzieher, die nicht richtig auf die Kinder aufpassen usw.

Solche Kitas haben ganz schnell einen schlechten Ruf. Und den verlieren sie auch nicht so leicht. Egal, wie viele Stellenanzeigen Ihr dann schaltet, es wird sich vermutlich kaumeiner darauf bewerben.

Dann gibt es die Kitas, die eigentlich ganz toll sind, aber leider weiß das keiner. Es wird auch nicht darüber gesprochen. Und die MItarbeiter sind schon ewig dort. Aber wenn Ihr nicht darüber sprecht, was für eine gute Kita Ihr seid, wird es auch nie jemand erfahren.

Aus diesem Grund bieten wir auch Kita-Darstellungen als Sponsored Content an. Hier könnt Ihr zeigen, wer Ihr wirklich seid, und was bei Euch so toll ist. Nur so könnt Ihr langfristig Euer Image wieder aufpolieren.

Fehler Nr. 8: Die falschen Stellenbörsen nutzen

Mittlerweile gibt es über 2.000 Stellenbörsen in Deutschland. Also, viele Möglichkeiten Eure Stellenanzeigen zu platzieren. Doch die meisten sind nur Börsen, d.h. sie listen Eure Jobs und wenn jemand danach sucht, kann er oder sie die Anzeige vielleicht finden.

Das Problem: Diese Stellenbörsen konzentrieren sich nur auf diejenigen, die gerade Jobs als Erzieher oder Erzieher suchen. Aus diesem Grund sprechen wir bei Kita-Jobs auch die Wechselwilligen an, die noch gar nicht suchen, aber offen sind für Angebote. Dadurch lassen sich viel mehr potenzielle Bewerber finden – vor allem, dann wenn der Jobmarkt leergefeht ist.

Fehler Nr. 9: Einen Headhunter bzw. Personalagentur (nicht) beauftragen

Personalagenturen können sehr hilfreich sein, neue Erzieher und Erzieherinnen zu finden. Doch die Anzeige einer Personalagentur wird seltener geklickt, als die einer Kita, die mit ihrem guten Namen in Erscheinung tritt. Das ist für die Personalagentur relevanter als für Euch. Dennoch solltet Ihr keine Wunder erwarten. Nutzt aber die Gelegenheit, um Euch ausführlich beraten zu lassen. Was könnt Ihr besser machen? Wie werdet Ihr als Arbeitgeber attraktiver?

Fehler Nr. 10: Ihr kennt Euer Potenzial nicht

Seid Ihr eine kreative Kita? Ein bunter Haufen? Ein sympathisches Team zum Verlieben? Auch wenn Ihr vielleicht einen kirchlichen Träger im Hintergrund habt, heißt das noch lange nicht, dass Ihr Euch auch so brav darstellen müsst. Sprecht mit Eurem Träger, wenn dieser die Stellenanzeigen vorformuliert und erklärt, dass Ihr mehr zeigen wollt, wer Ihr wirklich seid. Ihr habt einen der spannendsten und tollsten Berufe der Welt – und das sollte auch in einer Stellenanzeige so rüberkommen.

Wir hoffen, wir konnten Euch mit unserer Liste etwas helfen oder haben Euch zumindest zum Nachdenken angeregt. Wenn Ihr Unterstützung bei der Suche nach Erzieher/innen benötigt, einen passenden Stellenanzeigen-Text oder Euch als Kita bei Kita-Jobs präsentieren wollt – wir sind immer für Euch da. Gerne beraten wir Euch hierzu.

Lust auf eine neue Herausforderung? Jobs für Erzieher? Oder ein kleiner Ortswechsel? HIer geht’s zu den Stellenangeboten für: Erzieher Jobs BerlinErzieher Jobs MünchenErzieher Jobs DüsseldorfErzieher Jobs FrankfurtErzieher Jobs HamburgErzieher Jobs DortmundErzieher Jobs BremenErzieher Jobs StuttgartErzieher Jobs LeipzigErzieher Jobs DresdenErzieher Jobs KölnErzieher Jobs MainzErzieher Jobs WiesbadenErzieher Jobs Bochum

Von rschulte

Ralf Schulte ist Texter, Redakteur, Creative Director, Marketingspezialist sowie Literatur-, Film- und Theaterwissenschaftler.

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