Kinder stark machen — was ist Resilienz? Und was bedeutet es für Erzieher:innen?

Als Erzieherin hast Du das bestimmt schon beobachtet: Es gibt Kinder, die es trotz schwierigen Familienverhältnissen schaffen, allen Widrigkeiten zu trotzen und sich als zähes Wesen zu beweisen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Kinder, die trotz scheinbar stabiler Umstände straucheln und Schwierigkeiten aufweisen. Dahinter verbirgt sich das Konzept der Resilienz.

Was ist Resilienz?

Der Begriff leitet sich von dem englischen Wort „resilience“ ab und bedeutet etwa Spannkraft, Widerstandsfähigkeit oder Elastizität. Dahinter steckt die Fähigkeit eines Menschen, mit schwierigen Lebensumständen erfolgreich umzugehen und sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Allgemein gesagt, geht es bei Resilienz um die Widerstandskraft der Psyche oder auch das so genannte Immunsystem der Seele. Resilienz ist kein angeborener Charakterzug, den ein Kind schon immer hat oder eben nicht, sondern eine Fähigkeit, die sich das ganze Leben über verändern kann. Es gibt Phasen im Leben, da ist ein Mensch manchmal mehr oder weniger stark.

Was beeinflusst die Resilienz?

Was entscheidet, ob ein Mensch an der Konfrontation mit negativen Ereignissen wächst oder verzweifelt? Man kann dabei zwei Kategorien an Faktoren unterscheiden:

Auf der persönlichen Ebene gibt es bestimmte Züge eines Menschen, die gut ausgeprägt eine starke Seele unterstützen und bei Krisen hilfreich sein können. Diese werden oft als Schutz- oder Resilienzfaktoren bezeichnet. Eine positive Selbstwahrnehmung, Selbststeuerung, Selbstwirksamkeit, soziale Kompetenz, Problemlösefähigkeit und adaptive Bewältigungskompetenz zählen hier dazu.

Ein Mensch wird aber auch immer durch seine Umgebung geformt. Einflüsse von außen, wie etwa der Familie, des Freundeskreises, der Schule oder der Kita färben ebenfalls auf die Resilienz ab.

Resilienz bei Kindern

Das Konzept umfasst zwar Menschen generell, doch den jungen Jahren kommt eine besondere Bedeutung zu. Zum einem werden wichtige Grundbausteine bereits in der Kindheit gelegt, zum anderem wird die Widerstandskraft gerade in Phasen des Übergangs auf die Probe gestellt. Hierzu zählen etwa die Eingewöhnungszeit im Kindergarten oder der Übertritt in die Schule. Das sind Zeiten, in denen sich das Leben der Kleinen stark verändert, Rollen neu definiert werden müssen und man sich an neue Umstände anpassen muss. Kindern fallen so Anfänge manchmal mehr oder weniger leicht.

KitaKinder stark machen

Wie zuvor erwähnt, ist Resilienz keine starre Variabel, sondern verändert sich das ganze Leben über — kann also auch bewusst gefördert werden. Auch in der Kita kannst Du als Erzieher Den Kleinen eine Umgebung schaffen, die ihnen hilft, resilienter zu bleiben oder zu werden. Dabei ist es wichtig, wie Du Dich als Bezugsperson in der Gruppe verhältst. Du solltest den Kleinen ein stabiles Umfeld ermöglichen, in denen Du eine angemessene Balance zwischen Freiräumen und Grenzen sicherstellst. Sei berechenbar und gebe ihnen durch eine stabile und liebevolle Beziehung Struktur und Sicherheit im Kitaalltag. Kinder, die diese Dinge in ihren Familien nicht haben, können Halt in Kitas finden.

Im Kita-Alltag kannst Du durch die Resilienzfaktoren deiner Schützlinge durch kleine Kniffe fördern: Übertrage ihnen immer wieder ein kleines Stück Verantwortung, damit sie ihre eigene Selbstwirksamkeit wahrnehmen können. Allerdings ist es wichtig, dass Du ihnen dabei realistische Aufgaben stellst, die erfüllbar und altersgerecht sind. Scheint das Ziel für Kinder unerreichbar oder zu schwer, kann das den gegenteiligen Effekt haben und Kinder in Konfrontation mit Problemen schon zu Beginn zweifeln lassen. Generell solltest Du Deinen Kids die Möglichkeit geben, Probleme selbst zu lösen, damit sie daran wachsen können. Lerne sie an, damit sie Schwierigkeiten selbst meistern können und ermutige sie, in dem Du ihnen sagst, dass sie Vergleichbares schon in der Vergangenheit bewältigt haben.

Natürlich darf nicht vergessen werden, dass es sich hier erst mal nur um ein Konzept handelt. Die theoretischen Annahmen finden Bestätigung in vielen Studien — doch nichts ist in Stein gemeißelt. Alle Menschen sind Individuen und nur weil einer Deiner Kleinen Faktoren aufweist, die für eine besonders starke oder etwas schwächere Resilienz hindeuten, muss das nicht zwingend so sein. Deswegen ist es wichtig, Kinder und über eine längere Zeit zu beobachten, um auszumachen, welche Stärken und Schwächen sie aufweisen und wie man daran arbeiten könnte.

Fakt ist aber, dass bestimmte Fähigkeiten Kindern bzw. Menschen im Allgemeinen in schwierigen Lebenslagen helfen können — und diese kann man gut fördern. Und gerade der Kita-Zeit kommt eine entscheidende Rolle zu. Helfe also Deinen Kindern, sich für spätere Schicksalsschläge und Stolpersteine zu wappnen!

 

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Von Charlotte Koep

Studierte Pädagogin mit journalistischem Spürsinn.

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